Der ZEW-Konjunkturausblick stieg deutlich von -45,2 auf -31,0 Punkte und übertraf damit unsere Erwartungen sowie diedes Marktes. Die gegenwärtige Lage wurde dagegen von den befragtenPersonen erwartungsgemäß schlechter bewertet als noch im Dezember. Dortkam es zu einem Rückgang von -64,5 auf -77,1 Punkte.
Ein wichtiger Grund für die Verbesserung der Konjunkturerwartungen inDeutschland dürfte das letzte Woche geschnürte Konjunkturpaket sein.Die beschlossenen Maßnahmen werden wohl erst im zweiten Halbjahr 2009beginnen zu greifen. Dies spiegelt sich in den vom ZEW abgefragtenErwartungen, die sich auf die konjunkturelle Situation in sechs Monatenbeziehen, offensichtlich wider.
Die gegenwärtige Lage in Deutschland wurde jedoch im Januar deutlichschlechter beurteilt als noch vor einem Monat. Aufgrund immer neuerHiobsbotschaften vor allem aus der Industrie war dieses Meinungsbildjedoch zu erwarten.
Die Struktur der Ergebnisse für Deutschland lässt sich auch auf dieEWU, USA, Japan und Großbritannien übertragen. Auch dort kam es zudeutlich verbesserten Konjunkturaussichten bei gleichzeitigschlechterer Beurteilung der derzeitigen Lage. Angesichts der Tatsache,dass viele Länder rund um den Globus große Konjunkturpakete planen oderverabschiedet haben, sowie der sehr expansiven Geldpolitik ist dieskeine überraschende Entwicklung.
Trotz der deutlichen Verbesserung der Konjunkturerwartungen im Januarbleibt die Haltung der Befragten im langfristigen Vergleich immer nochsehr skeptisch. Aufgrund des bereits erwähnten verzögerten Wirkens desKonjunkturprogramms ist jedoch in den kommenden Monaten mit einerweiteren Verbesserung des Indikators zu rechnen.
