Innerhalb kürzester Zeit haben gleich zwei Mitglieder des Leitungsausschusses, der operativen Führungsspitze des Soffin, offenbar zumindest auch wegen der unklaren Machtverhältnisse die Brocken hingeworfen. Denn letztlich kann der Leitungsausschuss nur ausführen, was die Politik in Form des Soffin-Lenkungsausschusses vorgibt. Dabei gab es wohl immer öfter Streit zwischen der Anstaltsleitung und Berlin, etwa wegen der Teilverstaatlichung der Commerzbank oder der Hilfen für Autobanken. Es ist richtig und wichtig, dass die Politik die Fäden in der Hand behält, wenn sie mit den Steuergeldern um sich wirft. Aber wozu richtet sie dann ein Gremium ein, das nichts zu sagen hat? Bei den Finanzhäusern wird die Soffin-Doppelspitze als "Runder Tisch" abqualifiziert. Auch wird kritisiert, dass die Regierung sich mit dieser undurchsichtigen Konstruktion quasi aus der Verantwortung stiehlt.
Fakt ist, dass in den USA, in Großbritannien oder in Frankreich inSachen Bankenhilfe eindeutig das Finanzministerium die Hosen anhat. Auch wenn die krisenbedingten Abschreibungen bei den Geldhäusern auchdort noch kein Ende haben - zumindest werden in diesen Ländern nicht unnötig Ressourcen verschwendet, indem viele als Verantwortliche ernannt und dann die dringend nötigen Bankenhilfen durch Kompetenzgerangel der Frühstücksdirektoren untereinander blockiert werden. 300 bis 500 Mrd. Euro an risikoreichen Papieren sollen noch bei den deutschen Banken schlummern - statt alle naslang wie aktuell mit der Kandidatensuche für den Soffin-Leitungsausschuss Zeit zu verschwenden, sollten lieber endlich neue, tragfähige Lösungen auf den Tisch.