Die Kosten für Kurzarbeit könnten die von der Bundesagentur für Arbeit für 2009 veranschlagten 300 Millionen Euro weit übersteigen. „Ich rechne damit, dass in diesem Jahr etwa fünf Milliarden Euro für Kurzarbeit investiert werden müssen“, sagte Ferdinand Dudenhöffer der Wirtschaftszeitung €uro am Sonntag (E-Tag 24.1.).
Der Autoexperte erwartet laut Vorabbericht, dass es nicht bei Kurzarbeit bleiben wird. „Ich gehe davon aus, dass in der Autobranche etwa 20000 Jobs auf dem Spiel stehen. Verschlimmert sich die Krise, könnten es 50000 werden.“ Seit 1. Januar zahlt die Arbeitsagentur wegen der andauernden Krise anstatt der zuvor üblichen sechs Monate maximal 18 Monate lang Kurzarbeitergeld.
Kinderlose erhalten 60 Prozent des Nettolohnausfalls, Arbeitnehmer mit Kindern 67 Prozent. Dudenhöffer glaubt dass der verlängerte Zahlungszeitraum in der Autoindustrie voll ausgeschöpft wird. „Ich rechne für das gesamte Jahr 2009 sowie für das erste Halbjahr 2010 mit Kurzarbeit.“ Besonders betroffen von der Krise seien die Zulieferer.
Dort werde es trotz der Kurzarbeit zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, da viele Firmen von der Hand in den Mund lebten und die Lohnnebenkosten für ihre Mitarbeiter weiter zahlen müssten. „Bei Zulieferern wird es auch Konkurse geben.“ Dudenhöffer lehrt seit kurzem als Professor an der Uni Duisburg-Essen BWL und Automobilwirtschaft. Dorthin war er im Herbst von der FH Gelsenkirchen gewechselt.