Der Ex Chef der Pleite-Bank Lehman Brothers, Richard Fuld, hat sein knapp 14 Mio. Dollar teures Anwesen in Hobe Sound, Florida, zu einem Verkaufspreis von 100 Dollar an seine eigene Frau Kathleen verkauft. Die Transaktion fand kurz nach der Lehman-Pleit statt und zwar am 10.11.2008 - so geht es aus den lokalen Grundbuchunterlagen hervor.
Dabei ist wohl kaum der taumelnde Immobilienmarkt für den Spottpreis ausschlaggebend. Nachdem Lehman unter seiner Führung Bankrott ging, fürchtet der Manager offenbar Schadenersatzforderungen, die ihn um sein Hab und Gut bringen könnten.
14 Jahre lang stand Fuld der Investmentbank vor, deren Pleite als Auslöser der zweiten großen Krisenwelle im Herbst des Vorjahres gilt. Allein vom Jahre 2000 bis zum Pleitejahr 2008 kassierte der Manager laut Unterlagen des US-Kongresses fast 500 Millionen Dollar - Gehalt und Boni inklusive Erlöse durch den Verkauf von Aktienoptionen.
Seine Villa habe der ehemalige Lehman-Chef nun vorerst retten können. Ob dies so bleibt, ist fraglich. Im Fall Lehman würden bereits angestrengte Verfahren sowie Untersuchungen des US-Kongresses auf ein vorliegendes Fehlverhalten hinweisen. Das könnte bedeuten, dass Fuld auch persönlich haften muss.
Der Ex-CEO übernahm vor Gericht zwar bereits Verantwortung, verwies jedoch auf eine Mitschuld von US-Regulierungsbehörden und Kongress. Wie der Weblog Cityfile berichtet, hat der Manager sein 1,3 Hektar großes Anwesen vor etwa fünf Jahren zu einem Preis von 13,75 Mio. Dollar gekauft. Akten des Staates Florida weisen mit 10. November 2008 den Verkauf des Grundstücks an Kathreen Fuld um 100 Dollar aus.
Die Grundbuch-Unterlagen