Der britische Premier Gordon Brown gegen „schädliche, weltweite Spirale exzessiven Schuldenabbaus“ - mehr Kredite gefordert.
Eine Meldung und ihre Geschichte. Der britische Premier Brown lud Banker in die Downing Street um mit ihnen Auswege aus der Krise zu beraten. Im Rahmen der edlen Finanzrunde kam der britische Regierungsführer zu folgendem Ergebnis:
Wachstum und Arbeitsplätze in aller Welt hingen davon ab, dass die Banken eine „schädliche, weltweite Spirale exzessiven Schuldenabbaus“ vermieden und stattdessen weiter Kredite vergäben.
Diese Aussage wurde unkommentiert von vielen Zeitungen so wider gegeben (z.B. Handelsblatt). Doch man sollte sich diese Kernpunkte mal „auf der Zunge zergehen lassen.“
Wachstum und Arbeitsplätze hängen von massiven Schuldenaufbau ab – meint also der Premier-Minister. Wenn dem aber so ist, so muss dieser Mann offenbar auch wissen, dass es nicht Schulden ohne Ende geben kann. (Vielleicht weiß er es aber auch nicht)
Die zweite Frage, die sich hier ergibt: Wenn also mehr Schulden das Patentrezept sind - wer soll diese Schulden machen und wer zahlt die Zinsen dafür?
Zeigt nicht gerade der Zustand unseres Finanzsystems, dass der Globus schuldentechnisch an einer natürlichen Grenze angelangt ist?
Denn letztlich war Auslöser der Krise ja, dass es zu viele Schulden gibt und niemand mehr in der Lage ist, weiter Schulden zu machen., geschweige denn, sie zurückzuzahlen. Wie naiv klingt die Aussage eines Regierungsführers also vor diesem Hintergrund?
Keine Aussage ist symbolischer in Hinblick auf die Situation in unserem Finanzsystem. Die Ursache der Krise: Exzessive Schulden. Die Anwort auf die Krise: Noch mehr Schulden.
Es ist mehr als verwunderlich, dass Browns Erkenntnis praktisch unkommentiert und unwidersprochen von den Wirtschaftsmedien weltweit verbreitet wurde – ohne jede Kritik.
Und falls doch mal jemand drüber nachdenken sollte, müsste er dann nicht zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass das Finanzsystem als komplett verrückt und im Grunde als sinnbefreit angesehen werden muss?
Ich würde mich nicht wundern, wenn demnächst in einer Meinungsumfrage die Vorstadt zu der Frage „Welches ist die Ursache der Finanzkrise?“ als Antwort gibt: „Der Schuldenabbau“
.Absurder geht’s nicht.