Der negative Ausblick der Ratingagentur erhöht den Druck auf die Regierung Irlands, vorsichtiger mit der Geldvergabe umzugehen. Schon vor einigen Wochen äusserte sich ebenfalls Standard & Poors negativ zum Rating-Ausblick von Irlands Schulden.
Seitdem sucht Irlands Premier verzweifelt einen Ausweg um nicht das gleiche Schicksal erleiden zu müssen wie Griechenland, Spanien und Portugal. Die Schulden dieser Staaten sind kürzlich schlechter bewertet worden - vor dem Hintergrund explodierender öffentlicher Finanzhilfen. Seit dem sind die Zinsen für die betroffen Staats - Anleihen stark gestiegen, was es für die Staaten wiederum teurer macht, an Geld heranzukommen.
Als Folge der Spekualtionen über eine Herbastufung Irlands durch die Rating-Agenturen fiel der Euro auf ein neues Mehrwochen-Tief zum Dollar. Das Gold stieg gegen Euro auf Rekordhoch.
Laut Einschätzung von Experten ist es praktisch unausweichlich, dass das Rating für Irlands Schulden demnächst herabgesetzt wird. Die Warnungen der Rating-Agenturen bedeuteten nichts anderes, als dass den Worten auch Taten folgen. Zudem fehle in Irland eine klare Krisenstrategie. Das Land leidet derzeit besonders stark unter dem Wegzug ausländischer Firmen.
Die FTD schreibt:
Europas Regierungschefs, Finanzminister und Zentralbankchefs habenAngst um den Euro. Erstmals ist die Währung wirklich in Gefahr. An denMärkten fragt man sich bereits, ob die Währungsunion dies überlebenwird. Die Weltwirtschaftskrise ist eine schwere Prüfung für dasbeispiellose Experiment - 16 Staaten, die ihre Währung teilen,Wirtschafts- und Haushaltspolitik jedoch strikt trennen.
"Selbst besonnene Leute denken darüber nach, ob einEuro-Mitglied wie Griechenland zahlungsunfähig wird", sagt derrenommierte US-Ökonom Barry Eichengreen. Vom Staatsbankrott ist es nurein kleiner Schritt zu einem Austritt aus dem Euro-Gefüge - und zumZusammenbruch der Währungsunion. "An den Märkten ist dasAuseinanderbrechen der Euro-Zone derzeit das heiße Thema", sagt AurelioMaccario, Euro-Chefvolkswirt bei Unicredit. Und Frankreichs vielbeachteter EU-Blogger Jean Quatremer notiert: "Die Märkte wetten aufeine Explosion der Gemeinschaftswährung." Investoren räumen demZerfallsszenario auf Wett-Websites eine Wahrscheinlichkeit von 30Prozent ein.