Die Süddeutsche Zeitung berichtet über einen Entwurf zurÄnderung des Bankenrettungsschirms, wonach sich enteignete Aktionäreauf sehr geringe Entschädigungen einstellen müssen. Bis Anfang derWoche solle aus der schon bis ins Detail ausgearbeiteten Vorlage einformeller Gesetzesentwurf werden. Das Bundesfinanzministerium erklärte,es gebe noch keine Einigung zwischen Minister Peer Steinbrück und denSpitzen der Koalitionsfraktionen.
Hauptbetroffener könnte laut«SZ» der amerikanische Finanzinvestor J.C. Flowers sein, der rund 25Prozent der Anteile an der HRE besitzt. Er sträube sich noch, seineAnteile an den Bund zu verkaufen. Der Bund wiederum braucht die Anteiledes Investors, um den täglichen Mittelabfluss bei der HRE zu stoppen,die Übernahme des Instituts durch einen Konkurrenten zu verhindern unddamit die eingesetzten Steuergelder zu sichern.
DasBundesfinanzministerium hatte am Nachmittag mitgeteilt, es werde nachWegen gesucht, die bislang der Bank gewährten Garantien in Höhe von 82Milliarden Euro zu sichern. Die Garantien dürften nicht zur Gefahr fürdie öffentlichen Haushalte werden, sagte Ministeriumssprecher TorstenAlbig. Finanzminister Steinbrück hatte die Verstaatlichung der Bankschon früher als einen gangbaren Weg in Aussicht gestellt.
DerVorstandschef der Hypo Real Estate, Axel Wieandt, hatte zuvor nocheinmal nachdrücklich um Unterstützung des Bundes geworben, um einedrohende Pleite abzuwenden. Der «Süddeutschen Zeitung» sagte er: «Wirhaben immer gesagt, dass Eigenkapital-Hilfen nötig sind, um dieFortführung der Bank zu ermöglichen».