Entscheidend für unsere geänderte Einschätzung ist die AnmerkungTrichets auf der anschließenden Pressekonferenz, dass die Märkte Rechthaben könnten, wenn sie auf eine Zinssenkung im März um eben diese 50Basispunkte wetten. Zwar ließ Trichet der EZB in seinen sonstigenAnmerkungen alle Optionen offen. Z.B. führte er - wie immer - aus, dassdie EZB sich niemals vorher festlege. Aber wenn er in der Vergangenheitvergleichbare Äußerungen gemacht hatte, wie etwa dass die Märkte dieEZB verstünden, dann folgten dem regelmäßig auch entsprechende Taten.
Mit der sich abzeichnenden Zinssenkung im März dürfte die Luft für denLeitzins nach unten aber sehr dünn werden. Eine Nullzinspolitik, wieeinige Länder sie betreiben, hält Trichet für den Euroraum derzeitnicht für angemessen. Wir teilen diese Ansicht. Zudem verwies derEZB-Präsident darauf, dass es bei einigen Stimmungsindikatorenvorsichtige Ansätze einer Stabilisierung gebe, die allerdings erst nochauf breiterer Basis bestätigt werden müssten. Genau dies erwarten wirfür das bevorstehende Frühjahr, so dass der Druck auf die EZBnachlassen sollte, die Zinsen auf ein extrem niedriges Niveau zu senken.