Fragwürdige Afrika-Reise des Bundestagsumweltausschusses. Bund der Steuerzahler fordert Aufklärung von Ausschussvorsitzender. „Touristische Trips zum Kilimanjaro oder durch die Serengeti sind ausSicht des Bundes der Steuerzahler völlig indiskutabel."
Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Dr. Karl Heinz Däke, hatheute in einem Schreiben an die Vorsitzende desBundestagsumweltausschusses, Frau Petra Bierwirth, detaillierteAuskünfte darüber verlangt, welche Kosten und welchen Nutzen dieneunköpfige Ausschussreise vom 16. bis zum 27. Februar 2009 nach Keniaund Tansania haben wird. (MMnews berichtete am 8.2.)
„Touristische Trips zum Kilimanjaro oder durch die Serengeti sind ausSicht des Bundes der Steuerzahler völlig indiskutabel. Ebenso wenig istes die Aufgabe der Steuerzahler, deutschen Umweltpolitikern in Afrikadie Teilnahme an Informationsveranstaltungen über die regionale Anzuchtvon Passionsfruchtsetzlingen und über die Produktion von Kamelmilch zuermöglichen. Den konkreten Nutzen der Reise für die umweltpolitischeAbgeordnetentätigkeit kann ich beim besten Willen nicht erkennen“, sagtDäke.
Die Reise war schon seiteiniger Zeit geplant und dient offiziell dem umweltpolitischen Kennenlernen vonLand und Leuten. Abgesegnet und bezahlt wurde der Trip vomUmweltausschuss. Es ist zugleich eine Art Abschiedsreise von PetraBierwirth, der Vorsitzenden des Umweltausschusses, die dem nächstenBundestag nicht mehr angehören wird.
Auf dem Programm derpolitischen Luxus-Safari stehen die Höhepunkte Afrikas. Übernachtetwird nur in den besten Lodges und Hotels.
Die Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen besichtigen auch mehrere weltbekannte Nationalparks inTansania und Kenia.
„Mögliche Gespräche“ mitUmweltexperten seien beabsichtigt, Termine allerdings noch nichtvereinbart, so das aktuelle Programm des Umweltausschusses. Über die Kosten wurde bisher nichts bekannt.
Konkret geplant seien unteranderem mehrere Tage in den berühmten Naturreservaten der Serengeti unddes Ngoron-goro-Kraters sowie am Viktoriasee.
Auf dem Programm stehe auch ein Besuch bei Einheimischen, wo die Deutschen „Kultur und Tradition der Masai“ studieren wollen.
--->Brief von Dr. Karl Heinz Däke (Download als pdf)