Kaum eine Woche im Amt, verbreitet der neue Wirtschaftsminister Optimismus. Gegenüber der BILD-Zeitung (Montagsausgabe) geht Karl-Theodor zu Guttenberg davon aus, dass trotz der schwersten Rezession seit 1949 in Deutschland die Krise bereits im Herbst abflauen werde.
"Machen wir uns nichts vor, wir stecken mitten in einer sehr harten Krise", sagte Guttenberg der "Bild"-Zeitung. "Aber wir haben ein sehr gutes Konjunkturpaket geschnürt. Nicht zuletzt deshalb erwarten wir, dass es spätestens ab Herbst wieder aufwärts geht", sagte der CSU-Politiker laut Vorabbericht.
Sinkende Exporte und Investitionen haben Ende 2008 in Deutschland für einen historischen Konjunktureinbruch gesorgt.
Der neue Wirtschaftsminister will sich für eine umfassende Steuerreform einsetzen. "Auch ich meine, wir brauchen ab 2010 eine große Steuerreform", sagte Guttenberg. "Ich lasse jetzt diverse Modelle durchrechnen".
Spielräume für Entlastungen sehe er vor allem bei der sogenannten kalten Progression, durch die die Steuerlast schneller steigt als die Löhne. "Dadurch fallen dem Staat ohne jede Berechtigung Milliarden an zusätzlichen Steuereinnahmen in den Schoß."