Das Stanford Imperium soll angeblich einen Umfang von bis 50 Milliarden Dollar haben. Im Mittelpunkt der Ermittlungen der US-Behörden steht derzeit die zur Finanzgruppe stehende Offshore-Bank Stanford International Bank Ltd. (SIB). Sie ist auf der Steueroase Antigua angesiedelt. Stanford ist der größte Investor auf Antigua. Dort haben nach Behördenangaben allein 30000 Anleger investiert, vornehmlich reiche US-Bürger.
Die Ermittler interessieren sich vor allem für die mit überdurchschnittlichen Renditen verkauften Zertifikate. Die SEC untersucht offenbar, ob die von der Stanford Investment Bank(SIB) gezahlten überdurchschnittlich hohen Zinsen korrekterwirtschaftet worden sind
Laut einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) konnte SIB zuletzt auch einigen ihrer finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Repräsentanten der Bank hätten ihre Kunden jüngst davon informiert, dass sie die Zertifikate in den kommenden zwei Monaten nicht zurückkaufen könnten.
Die Offshore-Bank hat mit 30.000 Investoren mehr als 8,5 Mrd. Dollar Finanzvermögen. Im Dezember beschrieb die Bank ihre Veranlagungspolitik in einem Newsletter noch als "konservativ" und betonte, dass sie nicht von der Subprime-Krise betroffen sei. Die Bank distanzierte sich auch vom Madoff-Hedgefonds-Skandal, und betonte, sie selbst sei weder direkt noch indirekt in irgendwelche Madoff-Produkte investiert.
Einige Experten vermuten, bei den angeblichen Festgeldkonten könnte essich illegalerweise viel mehr um verkappte Hedge-Fonds handeln. AllanStanford wies in einem Brief an Kunden die Vorwürfe zurück und machteenttäuschte Ex-Mitarbeiter für die Spekulationen verantwortlich.
Das Vermögen von Allen Stanford schätzt Forbes auf 2,2 Mrd. US-Dollar. Über mehr als ein Jahrzehnt hat Stanford wohlhabende Kunden aus Texas, Florida, Lateinamerika und der Karibik angezogen. Versprochen wurden stabile jährliche Renditen zwischen zehn und 15 Prozent, berichten US-amerikanische Medien.
Aufmerksam wurden die US-Behörden auf die Stanford-Finanzgruppe bereits im letzten Jahr, als zwei ehemalige Bank-Angestellte den Aufsehern mitteilten, sie vermuten, Stanford sei in illegale Praktiken in Bezug auf den Verkauf der Zertifikate und anderer Wertpapiere verwickelt.
Dem Fernsehsender CNBC erzählte er im September 2008 auf die Frage, ob das Leben als Milliardär Spaß mache: "Ja, ja, ja. Es macht großen Spaß, aber es ist auch harte Arbeit." Der Selfmademan ist Staatsbürger der USA und von Antigua und Barbuda, wo er auch geadelt wurde und seither als "Sir Allen" angesprochen wird.