Der Spiegel berichtet:
Es besteht eine Verbindung von Stanford zu Madoff. Die US-Finanzaufsicht SEC wirft der Stanford International Bank (SIB) vor, ihre Anleger nach Bekanntwerden des Falles Madoff ihre eigenen Anleger damit beruhigt zu haben, es bestünden keine direkten oder indirekten Verbindungen zu dem Betrüger. "Diese Versicherungen sind falsch", teilte die SEC mit. Die SIB habe durch den Fall Madoff Verluste erlitten, entgegen der Darstellung in der Öffentlichkeit. Der Ex-Broker Bernard Madoff soll im mutmaßlich größten Betrugsfall in der US-Wirtschaftsgeschichte Investoren mit einem Schneeballsystem um bis zu 50 Milliarden Dollar gebracht haben.
Die Vorwürfe gegen Stanford und seine drei Firmen reichen allerdings über die angeblich falschen Angaben zu Madoff hinaus. Mehreren Zeitungen und Nachrichtenagenturen zufolge ist von einem "massiven Betrug" die Rede. Stanfords Firmen hätten Anlegern "unwahrscheinliche und unbegründete" Versprechen über "sichere Renditen" von mehr als zehn Prozent gemacht, wird ein SEC-Beamter zitiert. Die SIB habe über eine Filiale im Steuerparadies Antigua Zertifikate für mehr als acht Milliarden Dollar verkauft und den Anlegern übertrieben hohe Zinsen versprochen. In den vergangenen Wochen war Kritik an Stanfords Firma laut geworden, weil sie offenbar Schwierigkeiten hatte, die hohen Zinsversprechen einzuhalten.