Lieber Leser,
die Analysten sind sich inzwischen nahezu alle einig: Der Höhenflug nach Snaps Börsengang war ein Hype. Keine Woche nach der Emission schmierte der Kurs ab. Innerhalb eines Tages verlor das Papier über 10%. Aktuell stehen die Scheine nur noch bei 19,90 Euro. Damit nähert sich die Aktie dem ursprünglichen Ausgabepreis von 17,00 Euro an. An ihrem ersten Handelstag war sie noch auf bis zu 26,00 Euro gestiegen.
Warum verliert das Papier jetzt?
Dass der Absturz kommt, war eigentlich klar. Das Unternehmen war noch nie profitabel. Es wies für das letzte Geschäftsjahr sogar einen noch größeren Verlust aus als im Jahr davor. Fundamental stand das Investment also von Anfang an unter keinem guten Stern.
Jetzt haben allerdings auch noch die Analysten kollektiv den Daumen gesenkt. Kein einziges Haus gibt eine Kaufempfehlung, das höchste der Gefühle war ein „Hold“. Die Kritikpunkte waren unter anderem das defizitäre Geschäft, das Fehlen eines historischen Kursverlaufs, Zweifel am Geschäftsmodell und die Stimmlosigkeit der Aktien. Letzteres ist in der Regel ein Garant für eine geringere Nachfrage. Institutionelle Anleger wollen bei ihren Beteiligungen ein Mitspracherecht haben. Deshalb hat beispielsweise Alphabet/Google eine Differenz von etwa 20,00 US-Dollar zwischen den stimmberechtigten und den Aktien ohne Stimmrecht.