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Donald Trump ließ keinen Zweifel daran, dass er Importe mit Strafzöllen belegen will, um die heimische Volkswirtschaft zu stärken. Die zweifelhafte protektionistische Strategie löste bei globalisierten Unternehmen eine Welle der Bestürzung aus. Dies trifft insbesondere auf die deutschen Autobauer zu, für welche Donald Trump längst zu einer Art Angstgestalt avanciert ist.
BMW will Gespräche führen
Auch bei BMW sieht man der Entwicklung misstrauisch entgegen. Dennoch habe man Pläne, um der möglichen Strafzölle Herr zu werden. Dies geht aus einer Mitteilung der Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ein Gespräch mit BMW-Chef Krüger hervor. Das Interview führte die Bild am Sonntag. Krüger betonte, dass BMW „mit jeder Regierung in einen intensiven Dialog“ trete, „egal welche politische Richtung sie hat“. Der BMW-Boss bekräftigte überdies, dass der Konzern der größte US-Autoexporteur sei – noch vor den US-Herstellern.
Produktionsverlagerung steht im Raum
Krüger brachte auch eine etwaige Produktionsverlagerung ins Gespräch. So verfüge BMW über einen Wettbewerbsvorteil, der ein solches Unterfangen erleichtern würde. Als Beispiel nannte er den 3er BMW, welcher nicht nur in Mexiko, sondern auch in München und China gebaut wird. Trumps protektionistische Pläne richten sich vor allem gegen den Anrainer Mexiko. So drohte der Präsident damit, Strafzölle in Höhe von 25 Prozent bei der Einfuhr aus dem mittelamerikanischen Land zu verhängen.
Mexiko-Offensive in Gefahr?
Im Sommer 2014 wurde bekannt, dass BMW eine neue Fabrik in Mexiko errichten will, um den angrenzenden US-Markt zu bedienen. Die schätzungsweise 732 Millionen Euro teure Anlage soll 2019 mit 1500 Mitarbeitern in Betrieb gehen. BMW und andere internationale Autobauer profitieren neben der guten Lage in der Nähe des US-Marktes vor allem von den niedrigen Lohnkosten sowie von Steuervergünstigungen des Landes.