Lieber Leser,
nun ist es also offiziell: Am 20.03.2017 ersetzt die Aixtron-Aktie die Dividendenpapiere der Stratec Biomedical im TecDax. Der Maschinenbauer, der den Technologie-Index erst im Dezember letzten Jahres verlassen musste, qualifiziert sich seiner Marktkapitalisierung und seines Orderbuchumsatzes für die Aufnahme. Überdies bestehen nach dem gescheiterten Übernahmeversuch keine Bedenken mehr hinsichtlich eines zu geringen Freeflows.
Institutionelle Käufe überwiegend bereits erfolgt
Grundsätzlich ist die Aufnahme in einen Index, der von Fonds abgebildet wird und auf den es Zertifikate gibt, für eine Aktie eine gute Sache. Denn dadurch sind die Fondsmanager bzw. die Emittenten von passiven Anlagezertifikaten quasi verpflichtet, die entsprechende Aktie zu kaufen. Im Fall Aixtron dürften diese Käufe jedoch bereits getätigt sein. Anders lässt sich Kursanstieg in den ersten März-Tagen vom Jahrestief bei 3,23 auf in der Spitze ca. 3,55 Euro nicht erklären.
Ersatz für LED-Boom bislang nicht in Sicht
Immerhin kämpft die Gesellschaft aus Herzogenaurach schon seit Jahren mit ernsthaften operativen Problemen. Vor einigen Jahren war das noch völlig anderes: Damals produzierte das Unternehmen Maschinen für die aufkommende LED-Technik. Daraufhin verzehnfachte sich der Kurs innerhalb von gerade einmal 2 Jahren. Mittlerweile werden die entsprechenden Maschinen überwiegend in China selbst gefertigt. Und solange kein adäquater Ersatz gefunden wurde und Aixtron nicht wieder Maschinen für eine Technologie produziert, die sich weltweit durchsetzen wird, traue ich der Aktie keine großen Kurssprünge nach oben zu. Aus technischer Sicht muss sowieso mit einem erneuten Test der diesjährigen Tiefs gerechnet werden.