Lieber Leser,
die Aktionäre der Deutschen Bank sind schon seit Jahren nicht zu beneiden. Das Geschäftsjahr 2016 schloss das größte deutsche Finanzinstitut mit hohem Verlust ab. Ein radikaler Konzernumbau und die Freisetzung vieler Mitarbeiter werden die Folge sein. Auch die Anleger werden zur Kasse gebeten: In wenigen Tagen wird das Unternehmen rund 687,5 Millionen neue Aktien an die Börse bringen und den Aktienkurs erneut verwässern. Das wird die vierte Kapitalerhöhung innerhalb von 6 Jahren sein.
Insgesamt besorgte sich das Unternehmen in diesem Zeitraum rund 30 Milliarden Euro Liquidität – die anstehende Kapitalerhöhung miteingerechnet. Die Deutsche Bank vermittelt deshalb oft den Eindruck eines Fasses ohne Boden.
Ist die Deutsche Bank bereit für die Zukunft?
Auch wenn die Deutsche Bank nur noch 24 Milliarden Euro wert ist, könnte sie sich in Zukunft positiv entwickeln. Die Integration der Postbank wird sie zur drittgrößten Privatbank machen – hinter den Volks- und Raiffeisenbanken und den Sparkassen.
Firmenkunden schätzen ihre weltweite Expertise und ihre Kompetenz im Investmentbanking. Auch im Hinblick auf die Digitalisierung geht sie neue Wege: Die Deutsche Bank hat beispielsweise letztes Jahr 400 Experten für ihre Denkfabrik gewinnen können, um bei Innovationen im Bereich Fintech führend zu bleiben. Wenn die Deutsche Bank endlich ihre Skandale überwunden hat, könnte es also aufwärtsgehen.