Lieber Leser,
die börsennotierte Gigaset AG hat schwere Zeiten hinter sich. Die Aktie, die auf ihrem Höhepunkt Mitte 2007 jenseits der 30-Euro-Marke notierte, stürzte innerhalb von nur 2 Jahren auf unter 1,00 Euro ab. Zwischenzeitlich konnte das Papier wieder auf über 4,00 Euro klettern, doch im Frühjahr 2012 folgte der nächste Absturz. Im Grunde genommen notiert die Aktie seit dem Herbst 2012 dauerhaft unterhalb der 1-Euro-Marke und fristet ein Dasein als Penny Stock.
2016 als Wendepunkt
Im vergangenen Jahr gelang dann ein kräftiger Sprung nach vorne. Noch im August notierte das Papier bei 0,35 Euro. Doch bis Mitte November verteuerten sich die im Prime Standard gelisteten Aktien um gut 200 Prozent und schafften damit erstmals nach langer Zeit wieder den Sprung über die 1-Euro-Marke. In der Gigaset AG ist die ehemalige Siemens-Tochter Home and Office Communication Devices GmbH aufgegangen, die inzwischen unter dem Namen Gigaset Communications firmiert.
Die Firma hat sich im Zuge einer umfassenden Restrukturierung auf das Geschäft mit Internet-Telefonie und Schnurlostelefonen fokussiert. Mittlerweile sind auch Tablet-Geräte und Smartphones Teil des Geschäfts. Dank dieser neuen Ausrichtung schaffte der Konzern in der ersten Jahreshälfte 2016 nach langer Zeit wieder den Sprung in die Gewinnzone. Dies wurde von den Anlegern entsprechend honoriert. Doch nach einem eher enttäuschenden dritten Quartal ging es Ende November vorerst wieder in den Keller.
Zurück in der Gewinnzone
Wie der Konzern nun mitteilte, lief aber auch die zweite Jahreshälfte insgesamt erfolgreich. Demnach wurde 2016 ein operatives Ergebnis (Ebitda) in Höhe von 28 Mio. Euro erzielt nach 11 Mio. Euro im Jahr zuvor. Anvisiert hatte Gigaset ein Ebitda von 20 Mio. Euro. Unter dem Strich mündete dies in einem Nachsteuergewinn von 4 Mio. Euro. Darüber hinaus ist es dem Unternehmen erstmals nach 2011 gelungen, einen positiven freien Cashflow in Höhe von 7 Mio. Euro zu generieren. Profitieren konnte Gigaset hierbei von Einsparungen bei den Personalkosten und durch höhere Margen bei den verkauften Produkten.
Die Nachrichten ließen die Aktie im zweistelligen Prozentbereich auf gut 0,80 Euro klettern. Spannend wird es nun sein, was der Konzern für einen Ausblick präsentieren kann. Hierzu müssen sich die Anleger aber wohl noch bis zum 21. April gedulden, wenn Gigaset seinen vollständigen Geschäftsbericht vorlegen wird.