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Wirecard: Short-Attacke verhindert – was nun?

Lieber Leser,

der Bericht des „manager-magazin“ über bilanzielle Ungereimtheiten bei Wirecard ließ den Aktienkurs kurz zucken. Der Effekt ist aber inzwischen verpufft. Der Markt vertraute in dieser Frage augenscheinlich der Darstellung des Unternehmens mehr als den Medien. Zudem werden die Analysten der Bankhäuser nicht müde, die Seriösität des Zahlenwerks zu bestätigen. Diese Ausgangslage verhinderte schlussendlich einen erneuten Abverkauf durch eine „Short-Attacke“. Wie ist der aktuelle Stand?

Umsätze steigen munter weiter

Die Umsätze konnte das Unternehmen zuletzt laut den vorläufigen Zahlen um 33 % steigern und damit die 1-Milliarde-Euro-Marke knacken. Auch das EBITDA stieg um 35 % auf 307,4 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie sollte damit ebenfalls steigen. Dieser ist bereits während der ersten neun Monate 2016 um mehr als 100 % gestiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Prognosen gehen von einem EBITDA in 2017 zwischen 382-400 Mio. Euro aus.

Leichte Überbewertung und technische Ausgangslage

Das KGV (Gewinn je Aktie per Q3 2016) deutet mit 26 eine leichte Überbewertung an. In dem Wachstumsmarkt erscheint uns jedoch die Bewertung mittels KGV nicht aussagekräftig genug zu sein. Andererseits ist dieser Boomsektor unserer Meinung nach besonders rezessionsanfällig. Das erste Risiko für das Unternehmen würde aller Voraussicht nach von möglichen Umsatzeinbußen in Folge einer Rezession in einem der Länder, in denen Wirecard operiert, ausgehen. Wirecard ist vor allem in den vergangenen Jahren in Schwellenländer expandiert.

Die technische Ausgangslage scheint jedoch vielversprechend zu sein. Es sieht danach aus, als würde der langfristige Aufwärtstrend demnächst bald wiederaufgenommen werden. Kurse oberhalb von 47 Euro je Aktie dürften diese Entwicklung aus der markttechnischen Perspektive bestätigen.

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