Lieber Leser,
die Aktie des Pharma-Unternehmens Gilead Sciences befindet sich seit geraumer Zeit in einem Korrekturtrend. Das hat auch einen fundamentalen Grund, den wir hier kurz beleuchten wollen. Dazu sollte man wissen, dass die beiden Standbeine des Unternehmens die Herstellung von Medikamenten gegen HIV sowie Hepatitis C-Viren sind. Diese beiden Segmente machen mehr als 90 % der Gesamtumsätze des Unternehmens aus. Das Problem, dem sich das Unternehmen zunehmend stellen muss, ist das Wegbrechen von Marktanateilen im Hepatitis-Segment.
Rückläufige Umsätze
Diese Sparte verzeichnet nun einen rückläufigen Umsatz von in 2016. Die Einnahmen gingen von 19,1 Mrd. auf 14,8 Mrd. Dollar zurück. Die Prognosen des Unternehmens gehen von weiteren starken Rückgängen aus. Da das Segment gleichzeitig in etwa 50 % der Gesamtabsätze des Unternehmens ausmacht, wirkt sich der Rückgang auch stark auf die Gewinne des Unternehmens aus. So fiel der Gewinn je Aktie (verwässert) in 2016 von 11,91 auf 9,94 US-Dollar.
Kann das HIV-Segment den Umsatzrückgang kompensieren?
Sofern sich diese Entwicklung fortsetzt, werden Anleger wohl nur schwerlich neue Zukäufe tätigen. Der Abwärtstrend könnte sich fortsetzen. Sollte jedoch mit den nächsten Quartalsberichten klar werden, dass das HIV-Segment möglicherweise in der Lage wäre, die Rückgänge im HCV-Segment zu kompensieren, könnte sich eine Erholung im Aktienkurs anschließen. Es besteht aber andererseits auch weiteres Enttäuschungspotential, das die Aktie zu einem Einbruch unter die untere Korrekturtrendlinie verleiten könnte.