Lieber Leser,
zumindest für mich kam der weitere Kursabsturz der Snap-Aktie am Mittwoch um dieses Mal knapp 10% nicht überraschend. Immerhin hatte ich kurz zuvor – zumindest zwischen den Zeilen – ziemlich eindeutig vor einem weiteren Einbruch der Notierungen gewarnt.
Technische Gegenreaktion nicht ausgeschlossen
Mittlerweile liegt der Kurs mit zur Stunde 21,44 US-Dollar sogar erkennbar unter der Erstnotiz. Vor diesem Hintergrund ist eine kleine technische Gegenreaktion nach oben in den nächsten Tagen nicht gänzlich ausgeschlossen, insbesondere da die Banken, die die Emission begleitet haben, über einen Zeitraum von einigen Wochen in der Regel Stützungskäufe tätigen, um nicht als Helfershelfer fragwürdiger Börsengänge zu gelten. Auf der anderen Seite ist bis zum Ausgabepreis bei 17 US-Dollar noch reichlich Luft nach unten. Und für gewöhnlich erfolgen die Stützungskäufe erst unterhalb dieses Niveaus.
Kurse unter 17 US-Dollar nur eine Zeitfrage
Wie auch immer: Letztlich dürfte das Unterschreiten der 17-US-Dollar-Marke nur eine Frage der Zeit sein. Zu der grotesken Überbewertung und den Rentabilitätszweifeln sowie dem nachlassenden Wachstum, auf die ich bereits ich bereits in meiner letzten Analyse hingewiesen habe, kommen noch zwei weitere negative Aspekte hinzu. Zum einen schreckt das fehlende Stimmrecht bei den Snap-Aktien institutionelle Käufer ab. Darüber hinaus hat Facebook die Funktion sich selbst löschender Fotos mittlerweile kopiert. Von daher ist die Snap-Story nach meiner Einschätzung eigentlich schon beendet, bevor sie so richtig begonnen hat.