Liebe Leser,
S&P hat ein starkes Geschäftsjahr hinter sich gelassen. Der Umsatz stieg um 6,5% auf 5,7 Mrd $. Dabei hat sich der Gewinn auf 2,1 Mrd $ fast verdoppelt. Nach den schwachen Vorjahreszahlen, vor allem in 2014, sind das beeindruckende Ergebnisse. S&P hat seinen Umstrukturierungsprozess mit großen Schritten vorangetrieben. Jetzt können die Lorbeeren für die harte Arbeit geerntet werden.
Die Briten könnten künftig wieder stärker Konkurrenz machen
Durch die internationale Marktpräsenz, einem hervorragenden Image außerhalb der USA und einem renditestarken Großkundengeschäft wird S&P mittelfristig gute Erfolge schreiben. Allerdings zeichnen sich auch Risiken am Horizont ab. Die Wirtschaftskrise ist längst nicht gelöst, und die Ratingagenturen sind immer noch in Verruf, die Krise mitbegründet zu haben. Gerade in den USA könnten deshalb Restriktionen durch den neu gewählten Präsidenten Donald Trump drohen.
Dieser setzt sich zwar für eine Liberalisierung der Finanzmärkte ein, hält aber bekanntlich nichts von den Ratingriegen rund um Moody‘s und S&P. Zudem könnten künftig die Briten wieder stärker Konkurrenz machen. Nach dem Brexit ist London stärker denn je auf seine Finanzwirtschaft angewiesen. Ein eigener britischer Ratingdienst könnte das Oligopol ordentlich aufmischen. Zudem werden weltweit wieder steigende Zinsen erwartet, was sich negativ auf das Privatkundengeschäft auswirken könnte.