Die Rüsselsheimer Adam Opel GmbH benötigt nach einem Bericht des Hamburger
Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL weit höhere Staatsbürgschaften als bislang be-
kannt. Danach beziffert die Bundesregierung den Liquiditätsbedarf des Konzerns
aktuell mit rund 3,3 Milliarden Euro. Bislang war von Bürgschaften im Umfang von
1,8 Milliarden Euro die Rede. Sollte eine staatliche Kreditgarantie tatsächlich er-
forderlich werden, will Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Folgen für
den Arbeitsmarkt berücksichtigen. „Die Sicherung von Arbeitsplätzen in einem
Konzernteil sollte nicht zum Verlust von Arbeitsplätzen woanders führen.“ Zudem
müsse „das Unternehmen schlüssig darstellen, wie es zu wirtschaftlichem Erfolg
zurückfinden will“, sagte er dem SPIEGEL.
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer äußerte sich skeptisch zu Staats-
hilfen. Zwar hält er die Rufe nach dem Staat für „nachvollziehbar. Wir müssen uns
aber auch darauf besinnen, wo in der Sozialen Marktwirtschaft die Grenzen für staat-
liches Eingreifen liegen. Es nützt niemand, wenn die Politik mit dem Geld der Steu-
erzahler nicht sorgsam umgeht und so tut, als könnte sie jede einzelne Unter-
nehmensinsolvenz verhindern“.
DER SPIEGEL 9/2009