Lieber Leser,
die drei wichtigsten Geldgeber der Deutschen Bank sind bereit, die geplante Kapitalerhöhung mitzutragen. Sowohl der ehemalige Premierminister Scheich bin Jassim al-Thani aus Katar als auch die chinesische HNA Group und Blackrock sollen zugesagt haben, ihre relativen Besitzanteile am Geldhaus beibehalten zu wollen.
Die Gründe sind so verschieden wie die Investoren selbst. Scheich bin Jassim al-Thani, der mit 10% den größten Anteil an der Deutschen Bank hält, hat sich erst vor wenigen Wochen mit dem Management getroffen. Es wird berichtet, dass er an seiner Zusage vom letzten Oktober festhält, sein Investment beizubehalten. Das Emirat Katar ist ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, seine aus Öl- und Gasverkäufen erzielte Liquidität sinnvoll zu investieren. Die HNA Group ist erst vor kurzem bei der Deutschen Bank eingestiegen und hält 3%. Die Chinesen planen, den Anteil in Zukunft auf bis zu 10% auszubauen. Blackrock besitzt 6% der Deutsche Bank Aktien. Die Fondsgesellschaft wird die Bezugsrechte, wohl auch aufgrund ihrer Anlagerichtlinien, in Anspruch nehmen müssen.
Wird statt einem Gesund-Schrumpfen nur Zeit gekauft?
Deutsche Bank-Chef Cryan hat angekündigt, Filialen zu schließen und massiv Personal abzubauen. Durch die Integration der Postbank entstünden Redundanzen. Diese Maßnahmen gehen jedoch manchen Analysten nicht weit genug. Moody´s bemängelt, dass die einzigen Punkte, die die Deutsche Bank in der Vergangenheit tatsächlich umgesetzt habe, Kapitalerhöhungen und der Risikoabbau seien. Des Weiteren hat das Finanzinstitut Pläne, wieder in Amerika Fuß zu fassen. Dieses Vorhaben sei jedoch nicht nur teuer, sondern auch relativ aussichtslos. Die Ratingagentur DBRS kritisiert dagegen die künftige Schwerpunktsetzung auf das Privatkundengeschäft. Dies sei ein alter Hut und fernab jeder innovativen Problemlösung.