Lieber Leser,
mit zeitweise 14,46 Euro kletterten die Notierungen der Uniper-Aktie am Donnerstag auf ein frisches Allzeithoch. Einigermaßen erstaunlich ist der Kurssprung vor allem vor dem Hintergrund, dass die Noch-Eon-Tochter mit nicht sonderlich erfreulichen Nachrichten aufwartete.
Ende der roten Zahlen noch nicht absehbar
So erwirtschafteten die Düsseldorfer 2016 einen Nettoverlust von 3,2 Mrd. Euro, der allerdings zu einem erheblichen Teil aus Abschreibungen auf Kraftwerke und Gasspeicher im Zusammenhang mit den schwachen Energiepreisen resultierte. Dennoch: Die Dividenden von 55 Cents bezahlt Uniper somit quasi aus der Substanz und das gilt auch für die 83 Cents, die der Konzern für 2017 als Ausschüttung in Aussicht stellt. Wörtlich äußerte sich E.ON dazu wie folgt: „Auf Basis seiner Dividendenpolitik und des aktuellen Ausblicks einschließlich der Veräußerung von Yushno-Russkoje strebt das Unternehmen für 2017 einen gegenüber 2016 um rund 15% erhöhten Dividendenvorschlag an.“
Gewinnzone durch Sparprogramm erreichen
Da die Strategie, Dividenden aus der Substanz zu zahlen, naturgemäß nicht bis in alle Ewigkeit funktionieren kann, hat sich Uniper einen rigiden Sparkurs verordnet, um die Ausschüttungen aus dem operativen Ertrag leisten zu können. Insgesamt sollen die Kosten insbesondere in den Bereichen Einkauf, IT und Personal um 400 Mio. Euro gesenkt werden, wobei 200 Mio. Euro schon erreicht sind. Um nachhaltig schwarze Zahlen zu schreiben, müssten aber die Großhandelspreise für Strom signifikant steigen. Sollten Sie daran glauben, ist die Uniper-Aktie das richtige Investment für Sie.