Liebe Leser,
Gilead enttäuschte die Märkte mit einem schwachen 4. Quartal und einem trüben Ausblick auf das laufende Jahr. Im Schlussquartal setzte das Unternehmen nur noch 7,3 Mrd $ um. Das waren 14% weniger als im Vorjahresquartal. Der Gewinn schrumpfte um gut ein Drittel auf 3,1 Mrd $. Während die Antivirenmittel weiterhin auf Wachstumskurs waren, lag das Geschäft mit den Hepatitis C-Produkten Harvoni und Sovaldi deutlich unter den Erwartungen. Neben den bekannten staatlich verordneten Preissenkungen war die Konkurrenzsituation offenbar schwieriger als erwartet.
Zukäufe werden vermutlich nicht lange auf sich warten lassen
Daran änderte auch die Markteinführung von Epclusa nichts. Gilead gab zwar schon vorher zu bedenken, dass das neuartige Hepatitis C-Mittel Epclusa einige Monate benötigen wird, um sich im Markt zu etablieren. Der schwache Ausblick auf 2017 lässt jedoch weiterhin keinen Durchbruch erwarten. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang der Produktumsätze auf 22,5 bis 24,5 Mrd $. Die Forschungs-Pipeline ist zwar gut gefüllt. Auf kurze Sicht wird es nach Ansicht des Managements schwierig, ohne Akquisitionen zu wachsen.
Ein Blick auf das Zahlenwerk lässt vermuten, dass Zukäufe nicht lange auf sich warten lassen werden. Per Ende 2016 verfügte das Unternehmen über liquide Mittel von über 32 Mrd $. Der Cashflow bringt jedes Jahr weitere 15 Mrd $ in die Kassen, die nahezu voll zur Stärkung der Liquidität oder Aktienrückkäufe zur Verfügung stehen. Damit können selbst große Akquisitionen problemlos aus dem Eigenkapital finanziert werden.