Lieber Leser,
den ersten Schock nach der Bekanntgabe der Kapitalerhöhung hat die Deutsche Bank-Aktie gut verkraftet. Auch bei den Anlegern scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass diese Maßnahme notwendig ist, um die schwache Kapitalausstattung in den Griff zu bekommen. Die Mehrzahl der Analysten hat sich ebenfalls dahingehend geäußert, dass die Kapitalerhöhung (Volumen von 8 Mrd. Euro) die richtige Entscheidung sei.
Kosten sollen sinken
Das alleine wird aber auch nicht ausreichen, um den deutschen Branchenprimus wieder auf solidere Beine zu stellen. Ein ganz wesentlicher Aspekt auf der Agenda von Konzernchef John Cryan ist die Steigerung der Effizienz. Bis 2022 soll die Kostenquote, die die Aufwendungen in Relation zu den Erträgen misst, auf 65 Prozent reduziert werden. Letztes Jahr kam das Geldhaus auf eine Quote von 99,6 Prozent, während die Branche im Schnitt einen Wert von 67,7 Prozent erreichte. Entsprechend groß ist der Nachholbedarf bei der Deutschen Bank. Im Interview mit dem Handelsblatt verriet Cryan, dass es im Zuge dessen auch zu weiteren Stellenstreichungen und Filialschließungen kommen wird.
Weniger Jobs und weniger Filialen
Die Wiedereingliederung der Postbank in den Mutterkonzern wird dem Manager zufolge ebenfalls ihren Tribut fordern. „Die Integration wird Jobs kosten, und wahrscheinlich mehr, als wir neue schaffen können.“ Da die digitalen Angebote von den Kunden schneller angenommen würden als gedacht, könne die Postbank in Zukunft zudem mit weniger Filialen auskommen.