Lieber Leser,
während sich die meisten Blicke in den letzten Tagen auf die Vorgänge bei der Deutschen Bank richteten, hat sich die Commerzbank-Aktie relativ unbemerkt weiter nach oben geschoben. Nun gelang sogar der Sprung über die psychologisch wichtige 8-Euro-Marke, was für einen zusätzlichen Schub sorgen könnte. Damit befindet sich das Papier auch in Schlagdistanz zum Januar-Hoch, das mit einem Kurs von 8,36 Euro realisiert wurde.
Kommt es bei Analysten zu einer Neubewertung?
Man darf gespannt sein, ob die jüngste Kursentwicklung zu einem Umdenken im weiten Rund der Analysten führen wird. Denn mittlerweile notiert der Finanztitel rund 17 Prozent oberhalb des durchschnittlichen Kursziels von 6,99 Euro. Die letzte Kaufempfehlung datiert vom 4. Januar dieses Jahres und wurde seinerzeit vom Bankhaus Lampe mit einem Kursziel von 9,00 Euro ausgesprochen. Fundamental betrachtet ist die Commerzbank mit einem 2017er KGV von 18 relativ teuer, allerdings schneidet das zweitgrößte deutsche Geldhaus mit einem Kurs-Buch-Verhältnis von 0,3 im Branchenvergleich (0,7) überaus günstig ab. Hinzu kommt, dass für 2018 mit einem Konsens-KGV von 12 gerechnet wird.
Anleger vertrauen auf Erfolg des Konzernumbaus
Auf Seiten der Anleger scheint man guter Dinge zu sein, dass der eingeleitete Konzernumbau erfolgreich bewältigt werden kann und die Ertragskraft hierdurch langfristig wieder zunehmen wird. Für weitere positive Stimmung könnte der nächste Zinsschritt in den USA sorgen, der in Kürze erwartet wird. In Europa ändert sich allerdings vorerst nichts am mageren Zinsumfeld. EZB-Chef Mario Draghi beließ den Leitzins wie erwartet auf dem Rekordtiefstand von null Prozent.