Der Südschiene der Euro-Länder droht nach offiziellen Aussagen kein Fall von Zahlungsunfähigkeit infolge der Finanzkrise. "Dieses Problem stellt sich nicht", sagte der Vorsitzende der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, am Sonntag in Berlin.
Der Euro-Gruppen-Chef betonte, dass die EU und die Eurogruppe immer in der Lage gewesen sei, in Notsituationen zu reagieren. "Aber ich sehe hier keine unmittelbare Gefahr", sagte Juncker, der gleichzeitig auch Luxemburgs Regierungschef ist.
Kritiker sehen dies jedoch anders. Vor allem Griechenland, Irland und Italien haben Probleme bei der Refinanzierung ihrer Staatschulden am Kapitalmarkt. Sie müssen erheblich höhere Zinsen anbieten als Deutschland, um Abnehmer für ihre Anleihen zu finden.
Immer wieder war deshalb bereits über Staatsbankrotte spekuliert worden. "Ich sehe nicht das Risiko der Zahlungsunfähigkeit eines Mitglieds der Euro-Zone", sagte Juncker. Staaten, die diese Probleme bekommen könnten, wüssten, dass sie als erste in der Verantwortung wären, eine Lösung zu finden, sagte er nach einem Treffen der Regierungschefs der europäischen Mitgliedsstaaten in der Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20).