Großbrittannien hat ein Verbot erlassen, welches es unter Strafe stellt, Politzisten - die beliebten "Bobbys" - zu fotografieren. Dahinter steckt die Absicht, Terroristen die Spionage zu erschweren.
Wer den britischen "Freund und Helfer" dennoch ablichtet, wird zwangsläufig von eine der 4,2 Millionen öffentlichen Überwachungskameras bei der „Straftat“ gefilmt. Die Knipserei kann eineHaftstrafe nach dem Anti-Terror-Akt nach sich ziehen. Eine von vielen Neuerungen, die ab März den Schutz vor Terror verbessern sollen.
Die - mittlerweile pensionierte - Chefin des britischen Inlands-Geheimdienstes MI5, Stella Rimington, bringt es auf den Punkt. In einem Interview mit der spanischen Zeitung „La Vanguardia“ kritisierte Rimington offen die britische Regierung und sprach von einem Schritt hin zum Polizeistaat: „Die Leute werden gezielt verängstigt, um Gesetze zu verabschieden, dieihre Freiheiten einschränken. Doch genau das wollen die Terroristen:Wir sollen in Furcht und in einem Polizeistaat leben.“
Demnächst tritt in Großbritannien ein ganzes Arsenal an neuen Anti-Terror-Bestimmungein in Kraft - viele davon greifen direkt in die Privatsphäre ein.
Remington:„Es wäre besser, wenn die Regierung Terror-Gefährdungen anerkennenwürde, ohne dabei die Bevölkerung in künstliche Panik zu versetzen“.
Ähnliche Töne schlägt eineinternationale Kommission aus Richtern und Anwälten an. Dieverschärften Verhörmethoden hätten Grundrechte unterminiert, heißt esin einem vor Kurzem veröffentlichten Bericht der „InternationalCommission of Jurists“. Die Regierungen hätten im Kampf gegen denTerror überhastet Gesetze erlassen, die gegen die Prinzipien einesfreien Staates verstießen.