Die Unfähigkeit so genannter Wirtschaftsexperten, dasUndenkbare zu denken, basiert nicht auf Dummheit, sondern darauf, dasssie dann ihr lineares Denken ablegen müssten. Der Präsident derbritischen Zentralbank Mervyn King sprach Klartext als er seineLandsleuten auf sehr harte Zeiten einschwor: «Wir stehen heute voreiner kritischen Schwelle, die die gesamte Welt in eine bisher nie dagewesene wirtschaftliche, soziale, politische und geopolitischeInstabilität stürzen kann.»
Mittlerweile haben einige Politiker begriffen, dassman nicht mehr nur Symptome kurieren kann, wenn man demWeltfinanzsystem ein festes Fundament geben will. Das parallele Wirkenvon Subprime-Krise, Kreditkrise, Bankeninsolvenzen,Firmenzusammenbrüchen und dem Kollaps der Realwirtschaft erfordern einneues System, welches wieder Vertrauen schafft. Sollte dies nichtgelingen, besteht die Gefahr, dass das US-Finanzsystem im Jahr 2009 imRahmen eines Staatsbankrottes zusammenbricht.
Wie könnte ein «New Deal» für das 21. Jahrhundertaussehen? Die Quelle allen Geldes ist der Regierungskredit, d.h. derdem Volk gehörende öffentliche Kredit. Dieser braucht nicht von denPrivatbanken oder von chinesischen oder saudischen Staatsfonds geborgtzu werden.
Die Regierung der USA kann ihren eigenen Kredit schöpfen wiedie Siedler in Pennsylvania des 18. Jahrhundert. Ein New Deal für dieheutige Zeit muss das heutige Bankensystem reformieren, bevor esvollständig kollabiert.
Es muss sofort damit aufgehört werden, dieSchuldigen der Krise mit Geld zu überhäufen und die Probleme somit aufdie Allgemeinheit abzuwälzen. Die Bankenschwärme, Betrüger undGeschäftemachern, die das System vergiftet haben, müssen untergehen,wenn sich das System selbst erneuern soll. Ein Konkursverfahren für dasgesamte Finanzsystem ist unumgänglich, da es zu viele unbezahlbareWettschulden in diesem gibt.
Das gegenwärtige Weltfinanzsystem ist trotzBekundungen von Bankern, Wirtschaftswissenschaftlern und Politikern inseiner aktuellen Form nicht mehr zu retten. Es ist längst keine Fragemehr, ob das Weltfinanzsystem zusammenbricht, es geht um die Frage, wiewir das System in Freiheit zu mehr Gerechtigkeit und Wohlstand führenkönnen.
Der Grund für die Krise liegt darin, dass Banken das Geldbeinahe jedem nachgeworfen haben, der als Schuldner in Frage kam, inden USA sogar Menschen, die nicht mal diese Anforderung erfüllten.Damit ist die eigentliche Ursache der Krise auch nicht fehlendeRegulierung, sondern die Existenz eines die Verschuldung förderndenGeldsystems.
Von den möglichen Handlungsszenarien können wir dasNichtstun vergessen, da dies die Deflation zum finalen Höhepunkt derMassenarbeitslosigkeit führt. Die Symptombekämpfung durch die Rettungdes Bankensystems mit öffentlichen Geldern, dessen verstärkteRegulierung, das Absenken des Zinsniveaus auf Null, die Belebung desKonsums durch staatliche Nachfrage oder die Konsumstimulierung durchSteuernachlässe löst keine Probleme, sondern verlagert diese nur in dieZukunft, wobei ausserdem langfristig die Inflation angekurbelt wird.
Viel besser geeignet die aktuellen Probleme in denGriff zu bekommen ist die Ursachenbekämpfung. Da die Ursachen der Krisein der Anhäufung des Schulden-Babylons und der immer weiter zunehmendenVermögensdisparität liegen, bleiben nur zwei mögliche Lösungsansätze:
1. Eine hohe und progressive Besteuerung der grossen Vermögen, damitdas Geld wieder in den Innovationskreislauf der Wirtschaftzurückfliesst.
2. Die Reformation des Geldsystems, wobei der Staat sichwieder sein natürliches Recht nimmt, Geld selbst zu drucken, ohne dafürZinsen an Privatbanken bezahlen zu müssen.
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