Lieber Leser,
zum Wochenauftakt setzte die Lufthansa-Aktie ihre bereits am vergangenen Freitag eingeleitete Korrektur fort. Nach den erstaunlich starken Kursanstiegen seit Jahresbeginn ist die Verführung, auf dem momentanen Niveau ein paar Gewinne mitzunehmen, offenbar so groß, dass nicht einmal eine grundsätzlich bullische Nachricht den Notierungen weiteren Auftrieb verleihen kann.
Eurowings einigt sich mit Ufo
Immerhin droht der Airline vorerst keine weitere Streikwelle, nachdem sich die Billigtochter Eurowings mit der Flugbegleiter-Gewerkschafft UFO darauf verständigt hat, den nächsten Tarifkonflikt mit Hilfe eines verbindlichen Schlichterspruchs beizulegen. Auf diese Weise ist es bereits gelungen, den letzten Tarifkonflikt sowie erst kürzlich den Pilotenstreik zu beenden.
Reichweite der Regelung bislang noch ungeklärt
Uneinigkeit herrscht gegenwärtig lediglich über die genaue Reichweite der Regelung. Während Ufo auf eine einheitliche Tariflösung drängt, die auch für ausländische Flugbegleiter gilt, die Eurowings-Flüge absolvieren, soll der Schlichtungsspruch nach Auffassung von Eurowings nur für Tarifkonflikte bei den deutschen Flugbetrieben Eurowings GmbH und Germanwings gelten. Diesbezüglich wird man aber höchstwahrscheinlich eine Einigung finden.
Für die Lufthansa würde dies bedeuten, dass sie künftig eventuell etwas weniger unter Streiks leiden muss und der Betriebsfrieden innerhalb des Konzerns wiederhergestellt wird. Auf der anderen Seite sieht sich die Kranich-Airline mit zunehmender Konkurrenz aus den Golfstaaten konfrontiert, die umso existenzieller wird, je höher die Öl- und damit auch die Kerosinpreise klettern. Zumindest als Langfrist-Investment drängt sich die Lufthansa-Aktie für mich daher weiterhin nicht auf.