Lieber Leser,
eines der Sorgenkinder innerhalb des VW-Konzerns ist schon seit längerem die Nutzfahrzeugsparte. Dies soll ich künftig gravierend ändern. Längerfristig wollen die Wolfsburger zum weltweit profitabelsten Anbieter von Lastwagen und Bussen werden.
Brasilien und USA entscheidend
Dabei helfen soll unter anderem die erwartete Erholung des brasilianischen Markts. Im Land am Zuckerhut wurden im letzten Jahr gerade einmal so viele Nutzfahrzeuge wie 1999 verkauft. Nach Einschätzung von VW dürfte damit die Talsohle durchschritten sein. Um von wieder steigenden Absatzzahlen überdurchschnittlich zu profitieren, will der Dax-Konzern in den kommenden Jahren 420 Mio. Euro in neue Modelle investieren. Gleichzeitig hofft man durch die strategische Allianz mit dem (noch) defizitären US-Unternehmen Navistar Zugang zum amerikanischen Markt zu erhalten, auf dem VW mit seinen Nutzfahrzeugen bislang noch nicht präsent ist.
Engere Zusammenarbeit zwischen Scania und MAN
Überdies strebt der größte europäische Autobauer eine engere Zusammenarbeit zwischen Scania und MAN an. Bis 2025 will man durch verschiedene Maßnahmen Kostenvorteile von insgesamt 1,0 Mrd. Euro generieren. Zudem läuft bei MAN gegenwärtig ein Sparprogramm, um die bescheidende Gewinnmarge von zuletzt mageren 2,3% zu erhöhen. Zum Vergleich: Scania ist mit einer operativen Rendite von 9,5% sehr viel rentabler.
Ungeachtet dieser durchaus vielversprechenden Perspektiven, sollten Sie bei der VW-Aktie, die sich derzeit fast schon im freien Fall befindet, vor einem Einstieg auf eine Bodenbildung gefolgt von einer technischen Umkehrformation warten. Erste Positionen sollten meiner Meinung nach frühestens im Bereich um 128 Euro aufgebaut werden.