Im Euro-Club brodelt es gewaltig. Die Gemeinschaftswährung wirkt als politischer Spaltpilz. Eigentlich wollen alle raus. Dabei gibt es nur eine Lösung: Deutschland muss den Euro verlassen - Dexit.
Von Michael Mross
Frankreich (Le Pen) will raus, in Italien brodelt es, ein Rausschmiss Athens aus dem Euro wird immer lauter diskutiert. Der Club Med siecht. Probleme, die von Anfang an beim Euro programmiert waren, treten immer virulenter zutage. Dabei gibt es für den Euro nur eine Lösung: Deutschland muss raus.
Was passiert z.B. bei einem Austritt Griechenlands (Grexit) wirklich? Er führt erst recht in die Katastrophe. Am Ende wird die Gemeinschaftswährung zerbrechen. Über die Konsequenzen eines Grexits scheinen Ökonomen und Politiker kaum nachzudenken. Doch diese werden verheerend sein.
Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro würde zwangsläufig zu einem Flächenbrand führen. Es würde die Spekulation lostreten: „Wer ist der nächste?“. Folge: Die Südschiene (und auch Frankreich) würde völlig vom Kapitalmarkt abgeschnitten werden, die Zinsen würden dramatisch steigen. Wer investiert schon in Länder, die möglicherweise demnächst eine Währungsreform durchführen?
Ein Austritt Griechenlands würde sofort auch die europäischen Banken in Schieflage bringen. Diese hängen sowieso bereits am seidenen Faden – deutlich abzulesen an den Börsenkursen auch bei Deutscher Bank und Commerzbank. Die Finanzhäuser sind naturgemäß vollgesaugt mit Staatsanleihen, für die sie keine Sicherheiten brauchen. Fallen die Bonds, fallen die Banken. Eine Kettenreaktion ist dann unvermeidlich.
Wenn Griechenland den Euro verlässt, dann ist dies das Todessignal für die Gemeinschaftswährung. Die Hedgefonds und die Wallstreet warten nur auf einen solchen Schritt. An den Finanzmärkten ist klar erkennbar, dass sich die großen Player genau darauf strategisch vorbereiten.
Nicht anders ist zu erklären, dass deutsche Anleihen in der Eurozone die niedrigsten Zinsen aufweisen. Denn wenn die Situation um den Euro unkontrollierbar wird, ist Deutschland der einzige sichere Hafen, welcher überhaupt noch eine Chance hat, das unvermeidbare Chaos zu überleben. Die losgetretene Lawine bei einem Griechenland-Exit wird zwangsläufig zum Untergang des Euros führen und zu einer Währungsreform.
Die einzige Lösung des ganzen Problems ist der Austritt Deutschlands aus dem Euro. Es würde mich nicht wundern, wenn eine solche Alternative in der Politik heimlich durchgerechnet wird.
Merkwürdig nur, dass ein solches Szenario noch nicht in den Medien diskutiert wird. Die Neue Deutsche Mark würde in diesem Fall drastisch aufwerten, der Rest der Euro-Zone dagegen würde durch eine Abwertung endlich Erleichterung erfahren und mit schwächeren Währungen wieder konkurrenzfähig.
Nur mit einem Austritt Deutschlands kann der Rest der Eurozone wieder atmen.
Natürlich wird das schwierig für Berlin. Es wird in eine tiefe Rezession führen. Aber Deutschland hat die Kraft, diese zu überleben. Die anderen Länder dagegen nicht. Sie versinken beim Verbleib Deutschlands in der Eurozone in Chaos und Anarchie.