Lieber Leser,
am Dienstag teilte Stada mit, dass die eigentlich für Donnerstag angesetzte Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2016 um eine Woche verschoben wird. Daraufhin ging es mit den Notierungen um rund 3% auf unter 55 Euro abwärts. Angesichts der Übernahmefantasien könnte man nun meinen, dass die Anteilscheine gegenwärtig ein überdurchschnittlich gutes Chancen/Risiko-Verhältnis als Underlying für gehebelte Long-Derivate bieten. Die Frage lautet: zurecht?
Verhandlungen mit Bietern gehen in nächste Runde
Immerhin erfolgte die Verschiebung der Bilanzvorlage nicht, weil der Generikahersteller Probleme mit der Buchführung hat, wie es sonst in derartigen Fällen häufig der Fall ist. Vielmehr finden am besagten Donnerstag weitere Gespräche zwischen dem Stada-Management und den beiden Bieterkonsortien bestehend aus den Finanzinvestoren Advent und Permira auf der einen sowie Bain und Cinven auf der anderen Seite statt.
Bisherige Angebote als zu niedrig bewertet
Dabei wird es naturgemäß in erster Linie um eine Erhöhung des gebotenen Übernahmepreises gehen. Einem Zeitungsbericht zufolge schweben dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Hessen ein Gebot von mindestens 70 Euro vor. Dass die „Heuschrecken“ darauf eingehen, ist zugegebenermaßen nicht sonderlich wahrscheinlich. Einen Preis in dieser Höhe würde da schon eher ein Konkurrent in Betracht ziehen, wobei sich das Gerücht über einen Einstieg eines chinesischen Pharmaunternehmens nicht zu bestätigen scheint. Möglicherweise einigt man sich allerdings in einem Bereich um 65 Euro. Und selbst wenn die Übernahme am Ende nicht stattfindet, erscheint das Abwärtspotenzial bei der Stada-Aktie begrenzt, da ein Scheitern derzeit genau genommen schon eingepreist ist.