Liebe Leser,
TI hat überraschend gute Zahlen für die ersten 9 Monate geliefert. Zwar ist der Umsatz weiterhin rückläufig, dafür konnte der schmale Gewinn vervierfacht werden. Die Erlöse sanken um 6,3% auf 13,9 Mrd €. Der Gewinn stieg dabei um 400% auf 0,08 € pro Aktie. Dennoch sind die strukturellen Probleme noch längst nicht gelöst. Der europäische Telekommunikationsmarkt ist hart umkämpft. Die Kosten steigen, die Margen sinken, und auf der Verkäuferseite belasten Pauschal- und Flatrate-Angebote das operative Geschäft.
Der Konzern plant den Ausbau von Ultra-Breitbandnetzen
Erschwerend kommt hinzu, dass die europäische Kommission an ihrer Richtlinie zur Bekämpfung der Roaming-Gebühren festhält. Bis zuletzt hofften die Telekommunikationsanbieter, dass die Richtlinien zumindest abgeschwächt werden. Das ist aber nicht der Fall. Ab Juni greift eine gesetzliche Regelung, die die Kosten für den Datentransfer in Europa begrenzt. Schrittweise sollen diese dann vollständig abgeschafft werden. Damit bricht eine weitere wichtige Einnahmequelle auf dem Mobilfunkmarkt weg.
TI muss sich also etwas einfallen lassen, um im harten Wettbewerb zu bestehen. Es sind weiterreichende Schritte notwendig, um den strukturellen Problemen zu begegnen. Scheinbar hat TI eine Lösung gefunden. Der Konzern plant den Ausbau von Ultra-Breitbandnetzen. Das Vorhaben soll knapp 11 Mrd € kosten. Natürlich sind damit auch erhebliche Risiken verbunden, allerdings könnten sich daraus auch operative Chancen ergeben.