Lieber Leser,
im Zuge der zur Wochenmitte kommunizierten Ergebnisse für das zurückliegende Geschäftsjahr rutschten die Kurse der LPKF-Laser-Aktie von über 8,60 auf zeitweise unter 8,00 Euro ab. Dabei war das Zahlenwerk bei genauerer Betrachtung nur vordergründig miserabel.
Abschreibungen in 2016 bewirken Verlustausweitung
Keine Frage: Die Ausweitung des Nettoverlusts in 2016 gegenüber dem Vorjahr von 3,5 auf 8,8 Mio. Euro ist wenig erfreulich. Gleiches gilt für das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBIT), das von 3,7 auf 6,8 Mio. Euro ausgeweitet wurde. Allerdings resultierte das gestiegene operative Minus ausschließlich auf außerplanmäßigen Abschreibungen auf das enttäuschend laufende Geschäft mit Laser-Direkt-Strukturierung. Ohne diesen Einmaleffekt hätten die Niedersachsen ein positives EBIT von immerhin 0,4 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Umsatz zog um immerhin 4,4% auf 91 Mio. Euro an.
Perspektiven alles andere als schlecht
Für 2017 rechnet der Vorstand mit Erlösen zwischen 92 und 100 Mio. Euro. Angesichts zahlreicher neuer Produkte und Verfahren, die LPKF Laser bereits auf den Markt gebracht hat, ist diese Annahme auch durchaus als realistisch zu bewerten, zumal der Auftragsbestand Ende 2016 mit 28 Mio. Euro 110% über dem Niveau des Vorjahres lag. Mittelfristig soll überdies die EBIT-Marge, die derzeit zwischen 1,0 und 5,0% gesehen wird, wieder auf mindestens 10% steigen.
Dank des Sparprogramms erreicht LPKF Laser den Break-even bereits ab einem Umsatz von etwa 90 Mio. Euro, der in jedem Fall erreicht werden soll. Damit sind schwarze Zahlen in 2017 recht wahrscheinlich. Mutige Anleger, die nicht von einer signifikanten Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums ausgehen, werden sich daher vermutlich überlegen, ob sie ihr Depot um eine kleinere Position von LPKF-Laser-Aktien ergänzen, auch weil der Aufwärtstrend seit Ende November 2016 unverändert intakt ist.