Liebe Leser,
das Biotech-Unternehmen Medigene ist auf die Entwicklung komplementärer Therapieplattformen zur Behandlung diversen Krebsarten spezialisiert. Dabei spielt die Forschung im Bereich der sogenannten T-Zell-gerichteten Immuntherapien die ausschlaggebende Rolle. Hierbei sollen T-Zell-Rezeptoren (TCR) entwickelt werden, die körperfremde Stoffe erkennen, und somit unter anderem für die Krebserkennung sowie Krebstherapie eingesetzt werden können.
Medigene will zu einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich jener spezifischen Immuntherapie werden. Hierfür ist es unabdingbar, einen geeigneten Medikamentenkandidaten zu finden, welcher den Markt erfolgreich bedienen könnte.
Kandidat für klinische Studie gefunden
Medigene hat offenbar einen entsprechenden Kandidaten gefunden, der nun in einer ersten klinischen Studie überprüft werden soll. Das Unternehmen gibt sich optimistisch, dass der TCR mit „der starken Wirksamkeit gegen Tumore und seinem günstigen Sicherheitsprofil hervorragend für ein einzigartiges klinisches Prüfprogramm eingesetzt werden kann“.
Die Zahlen für 2016
Wenden wir unseren Blick nun auf den jüngst vorgestellten Geschäftsbericht für 2016.
Der Konzernumsatz verbesserte sich um 43 Prozent auf 9,75 Millionen Euro. Medigene begründet den Anstieg mit einem einmaligen Sondereffekt, der aufgrund der Veräußerung von EndoTAG entstand. Dieser habe 2,37 Millionen Euro in die Kassen gespült. Das EBITDA verschlechterte sich um 30 Prozent auf minus 12,37 Millionen Euro. Beim Jahresergebnis verbesserte man sich mit 27 Prozent auf minus 9,5 Millionen Euro. Der Verlust sei unter anderem auch durch den Verkauf von Anteilen des Unternehmens Immunocore positiv beeinflusst worden. Die liquiden Mittel und Festgelder verbesserten sich um 13 Prozent auf 52,63 Millionen Euro.
Forschungs- und Entwicklungskosten steigen
Im Bereich Forschungs- und Entwicklungskosten verkündete das Unternehmen einen Zuwachs von 35 Prozent auf 11,53 Millionen Euro. Vor allem die Kosten des Immuntherapieprogramms stiegen um 89 Prozent auf 10,47 Millionen Euro.
Die Prognose für 2017
Für 2017 will sich das Unternehmen weiterhin verstärkt um das Kerngeschäft der Immuntherapie kümmern. Der Umsatz solle sich für das laufende Jahr zwischen 8 und 10 Millionen Euro einpendeln. Der geplante EBITDA-Verlust wird für 2017 mit 16 bis 18 Millionen Euro angegeben. Des Weiteren rechne man mit einem gesamten Finanzmittelverbrauch in Höhe von 23 bis 27 Millionen Euro. Etwa 16 bis 18 Millionen Euro sollen hiervon im Bereich Forschung und Entwicklung aufgebracht werden. Medigene gibt an, dass das Unternehmen für mehr als zwei Jahre finanziert sei.
Veröffentlichungsstrategie soll Zukunftsfähigkeit untermauern
Dass die Veröffentlichung des Geschäftsberichts auf den gleichen Tag fiel wie die Präsentation der neuen Studie, ist meiner Meinung nach kein Zufall. Denn das Unternehmen will seinen Anlegern öffentlichkeitswirksam zeigen, dass es tatsächliche Fortschritte in der Entwicklungsphase gibt und dass ein lukrativer Markteintritt des neuen Rezeptors die langen Jahre der verlustreichen Forschung beenden könnte.
Aktie geht durch die Decke
Dies wurde auch an der Börse registriert. Das Medigene-Papier schoss am Donnerstagmittag mit einem Plus von 11,25 Prozent durch die Decke.