Kontrolleure prüfen Arbeitsbedingungen bei Facebooks Löschteam in Berlin. Die Behörde prüft, ob Arvato sich ausreichend um die psychische Gesundheit seiner Mitarbeiter kümmert.
Von David Pabst
Facebooks deutscher Dienstleister für das Löschen von Nutzerbeiträgen, die Bertelmann-Tochter Arvato, war Ziel einer unangekündigten Betriebsprüfung.
Wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hatten zwei Mitarbeiter des Berliner Amts für Arbeitsschutz (LaGetSi) Ende Februar Beschäftigte befragt und Unterlagen mitgenommen.
Die Behörde prüft, ob Arvato sich ausreichend um die psychische Gesundheit seiner Mitarbeiter kümmert und sich an das Arbeitszeitrecht hält.
In den Medien hatten Mitarbeiter anonym geklagt, dass sie verstörende, von Nutzern gemeldete Inhalte im Akkord abarbeiten müssten, ohne die nötige psychologische Betreuung zu bekommen.
Das LaGetSi war daraufhin zu einem ersten, vereinbarten Termin bei dem Dienstleister erschienen. Beim zweiten Mal kamen die Prüfer nun unangemeldet. Ein Behördensprecher bestätigte die Kontrollbesuche und sprach von „offenen Punkten, die geklärt werden müssen“.
Politikern und Journalisten wurde ein Besuch trotz zahlreicher Anfragen bislang verwehrt. Arvato und Facebook hatten die Vorwürfe der Mitarbeiter zurückgewiesen.
Arvato verweist auf umfassende Betreuungsangebote für sein Personal. So könne man etwa auch „außerhalb der Arbeitszeiten“ psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.