Wegen CO2: Nach EEG und Energiewende fordern Experten nun die Verkehrswende. Ansonsten sei der Autostandort Deutschland bedroht.
Die Denkfabrik „Agora Verkehrswende“ warnt vor dem Kollaps des wichtigsten deutschen Industriezweigs: „Ohne Verkehrswende ist der Autostandort Deutschland gefährdet.“
Wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, heißt es in einer bislang unveröffentlichten Studie der Experten: Je länger mit dem Umsteuern zu einer nachhaltigen Mobilität gezögert werde, desto weniger Zeit bleibe, um den „unausweichlichen Strukturwandel“ zu bewältigen.
Angesichts des hohen Anteils des Verkehrssektors an den Treibhausgasen seien die Pariser Klimaziele nur erreichbar, wenn der Energie- nun die Verkehrswende folge.
Dies verlange „Millionen Menschen die Änderung ihres Alltagsverhaltens ab, den Abschied von Gewohnheiten, die zuweilen zu Ritualen geronnen sind“. So müsse der Umstieg auf Elektroautos beschleunigt werden.
Das Ziel der Regierung, bis 2030 sechs Millionen Batteriefahrzeuge auf die Straße zu bringen, werde „vermutlich nicht ausreichen“. Um den E-Auto-Absatz zu steigern, halten die Experten schärfere CO2-Grenzwerte und den schnelleren Ausbau von Ladestationen für notwendig.
Sie kritisieren zudem Staatshilfen wie die günstige Besteuerung von Dienstwagen, die das Autofahren verbilligen. Der Vorläufer für die aktuelle Studie, die „Agora Energie- wende“, lieferte vor fünf Jahren die Blaupause für den Umbau des deutschen Stromsektors.