Börsen-Zeitung exklusiv: Lufthansa verordnet ihrenAktionären Magerkost. Obwohl 2008 im Vergleich zum Vorjahr ein nahezu stabilesoperatives Ergebnis erwirtschaftet worden ist – rund 1,3 Mrd. nach 1,38 Mrd.Euro 2007 –, wird die Dividende höchstwahrscheinlich deutlich sinken.
Analysten gehen von rund 0,60Euro je Aktie aus, in Unternehmenskreisen wird – ausgehend von derDividendenpolitik der Lufthansa – von etwa 0,85 Euro gesprochen. Für 2007hatten die Anteilseigner 1,25 Euro je Aktie erhalten.
Das Lufthansa-Managementhatte die Aktionäre bereits im November auf eine sinkende Ausschüttungeingestimmt. Damals war man bei der Fluggesellschaft allerdings noch von einemauf 1,1 Mrd. Euro schrumpfenden Gewinn ausgegangen (vgl. BZ vom 30.10.2008).Die Dividendenzahlung orientiert sich am operativen Ergebnis, bei der Ausschüttungsquotewerden 30 bis 40% angestrebt. Zusätzliche Ausschüttung aus außerordentlichenErträgen seien möglich, falls Kapitalstrukturziele erreicht wurden und sichkeine wertschaffenden Investitionen bieten, teilt das Unternehmen auf Anfragemit. Lufthansa steht vor der Übernahme der österreichischen AUA. 2007 hattendie Aktionäre von dem Verkauf der Anteile an Thomas Cook profitiert, was einenBuchgewinn von rund 500 Mill. Euro bescherte. Die Ausschüttungsquote habedeshalb und weil man sich in einer Aufschwungphase befunden habe, bei 42%gelegen, heißt es.
Für 2008 dürfte dieAusschüttungsquote auf 30% oder weniger sinken. Bei einem Ergebnis von 1,3 Mrd.Euro und einer Quote von 30% fiele eine Dividende von 0,85 Euro an. Grund fürdie Kürzung dürfte zum einen sein, dass auf Lufthansa 2009 ebenso wie 2010 und2011 Investitionen von je 2,5 Mrd. Euro zukommen. Zudem dürfte das Ergebnis2009 wegen der Wirtschaftskrise deutlich geringer ausfallen als 2008. Punktenkann Lufthansa aber weiterhin mit der Dividendenrendite. Selbst mit 0,85 Euroje Aktie läge sie bezogen auf den Schlusskurs vom Mittwoch noch bei knapp bei10%.