Liebe Leser,
Nokia tut alles, um wieder auf Erfolgskurs zu kommen. Das abgelaufene Geschäftsjahr glich einem Gewaltakt. Die Bilanzsumme wurde mehr als verdoppelt. Nokia versucht sich neu zu erfinden, nachdem der Konzern vom harten Wettbewerb auf dem Smartphone-Markt in die Knie gezwungen wurde. Trotz der hervorragenden Marktstellung, die sich Nokia vor allem in den neunziger Jahren aufgebaut hatte, konnte der Konzern mit den Innovationen von Apple und Co. nicht mithalten. Im Wettbewerb ist Nokia gescheitert.
Operativ besinnt sich der Konzern jedenfalls auf sein altes Erfolgsrezept zurück
Jetzt steht der Konzern am Scheideweg. Während der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr fast verdoppelt wurde, musste unterm Strich ein deutlicher Fehlbetrag und ein negativer operativer Cashflow verbucht werden. Ausschlaggebend für die extremen Ergebnisse war die Übernahme des ehemaligen Konkurrenten Alcatel-Lucent. Doch die schwierigste Aufgabe steht Nokia erst bevor. Alcatel-Lucent muss mit all seinen Patenten und Assets in die bestehende Konzernstruktur integriert werden.
Ob dadurch im Nachhinein nicht doch nur noch mehr Kosten entstehen oder ob Nokia einen echten Mehrwert generieren kann, bleibt abzuwarten. Operativ besinnt sich der Konzern jedenfalls auf sein altes Erfolgsrezept zurück: das Nokia 3310. Ein Handy, das besonders robust war, und einst mit einer extrem langen Akkulaufzeit punkten konnte. Ab Frühjahr soll es wieder im Handel erhältlich sein. Fans des Kulthandys sind begeistert. Wir rechnen allerdings nicht mit einem Hype, der sich im operativen Geschäft wirklich bemerkbar machen würde