Liebe Leser,
das Geschäft der Lufthansa hat sich im 3. Quartal 2016 stabilisiert. Die Gewinnwarnung wurde zurückgenommen, und der Konzern rechnet dank der „erfreulichen Entwicklung der kurzfristigen Buchungen zum Ende des 3. Quartals“ für das Gesamtjahr mit einem bereinigten operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau. Wie stark die Billigkonkurrenz, Ryanair und EasyJet, die Lufthansa unter Zugzwang setzt, zeigen die rückläufigen Umsätze je Sitzplatzkilometer. Es wurden zwar mehr Flugtickets verkauft, aber der Umsatz je Sitzplatzkilometer ging um 6,7% zurück.
Die neue Billigairline Eurowings ist bislang kein Gewinnbringer
Die Kosten je Sitzplatzkilometer konnten hingegen nur um 2,1% reduziert werden. Für Entlastung sorgte der neue Tarifvertrag mit den Flugbegleitern, der zwar höhere Löhne und Jobgarantien vorsieht, aber auch einen Systemwechsel bei der Altersvorsorge. Unterm Strich bedeutete das ein Umsatzminus von 1,3% und einen operativen Gewinnrückgang von 6,3%. Die neue Billigairline Eurowings ist bislang kein Gewinnbringer, sondern schrieb einen operativen Verlust von 35 Mio €.
Die erfolgreiche Etablierung ist für die Zukunftsfähigkeit auf der Kurzstrecke in Europa enorm wichtig. Der Wet-Lease-Vertrag von 38 Flugzeugen von Air Berlin und die Übernahme von Brussels Airlines werden die Expansion von Eurowings beschleunigen. Ein dringend notwendiger Schritt, da Ryanair zunehmend auch auf die großen Flugkreuze (Frankfurt) vorstößt. Um aber die Gewinnschwelle nachhaltig zu erreichen, müssen die Personalkosten sinken und eine Einigung mit der Pilotengewerkschaft erzielt werden.