Liebe Leser,
im abgelaufenen Geschäftsjahr hat easyJet mit 73,1 Mio Passagieren und einer Auslastungsquote von 91,6% neue Rekordwerte erreicht. Das konnte der Konzern aber nicht in Spitzenwerte beim Umsatz und Gewinn ummünzen. Der Vorsteuergewinn sackte um 28% auf 495 Mio £ ab. easyJet schätzt, dass die Anschlagsserien und die Pfundschwäche nach dem Brexit den Gewinn um 233 Mio £ belastet haben. Der durchschnittliche Ticketpreis sank um 6,4%. Diese Entwicklung spiegelt den Preiskampf am europäischen Flugmarkt wider.
Die Dividendenrendite ist attraktiv
Als Reaktion auf den ersten Gewinnrückgang seit 7 Jahren wurde die Dividende leicht gekürzt. Die Dividendenrendite ist attraktiv; Anleger müssen aber mit weiteren Kürzungen rechnen. Im laufenden Geschäftsjahr sollen die Kapazitäten um 9% ausgebaut werden. Der Investitionsschwerpunkt liegt in Großbritannien, wo sich Ryanair und Wizz Air etwas zurückziehen wollen. Auch in Deutschland soll der Marktanteil, der gerade einmal bei 4% liegt, ausgebaut werden. Eine konkrete Gewinnprognose wurde nicht kommuniziert.
CEO McCall geht aber davon aus, dass der gestiegene Ölpreis und die anhaltende Pfundschwäche den Gewinn mit 120 Mio £ belasten werden. Hintergrund: Kerosin wird in Dollar abgerechnet, und das Pfund hat gegenüber dem Dollar seit dem Brexit 21% verloren. Ein Ende des Verfalls der Ticketpreise sei nicht in Sicht. Für das 1. Halbjahr wird mit einem Rückgang im hohen einstelligen Prozentbereich gerechnet. Durch Einsparungen wird versucht, gegenzusteuern.