Lieber Leser,
der Immobilienkonzern Adler Real Estate wartete für 2016 mit glänzenden Zahlen auf. Alle relevanten Kennziffern konnten gesteigert werden. Die Funds from Operations (FFO), die wichtigste Kennziffer im Immobiliensektor, wuchs um annähernd 70 % von 16,1 Mio. Euro (2015) auf 27,3 Mio. Euro (2016) an. Mit diesem Ergebnis lag das Unternehmen zudem 10 % über der Prognose.
Der Wachstumstreiber war die Neubewertung von Bestandsimmobilien, die Adler Real Estate im Portfolio hat. Der Wert vervierfachte sich fast von 58,9 Millionen Euro auf 199,7 Millionen Euro. Die Gründe hierfür sind Investitionen in die Gebäude, die den Wert steigern, und die allgemein gestiegenen Immobilienpreise auf dem deutschen Gesamtmarkt.
Investiert wird nicht aus Nächstenliebe
Der Gewinn liest sich auf den ersten Blick wirklich sehr gut. Es gilt jedoch zu bedenken, dass er aufgrund eines Einmaleffekts so hoch ausgefallen ist. Die sanierten Gebäude werden nicht ständig neu bewertet werden und den Gewinn weitertreiben. Im Geschäftsbericht nennt das Management der Adler Real Estate die lange Vermietungsdauer und Mieterzufriedenheit als Hauptfokus ihres Geschäftsmodells. Dies sei der Grund für die Investitionen in die Gebäude. Das dürfte jedoch nur die halbe Wahrheit sein.
Einerseits sind energetische Sanierungen beim Neuerwerb von Immobilien gesetzlich vorgeschrieben. Für gewerbliche Immobiliengesellschaften gelten hier noch strengere Regeln als für Privatpersonen. Andererseits lassen sich nach Sanierungen und Modernisierungen auch höhere Mieteinnahmen erzielen.