Der frühere Vorstandschef der Hypo Real Estate (HRE), Georg Funke, hat das Institut auf Gehaltszahlungen von rund 3,5 Millionen Euro verklagt und will 560000 Euro Rente pro Jahr. / Ex-RBS-Chef in Angst vor wütendem Mob. Kritik an 16-Millionen-Rente.
Funke war wegen der Fast-Pleite der HRE im Dezember entlassen worden,obwohl sein Vertrag noch bis September 2013 läuft. Sein darinvereinbartes Festgehalt habe 800.000 Euro im Jahr betragen, berichtetdie Bild-Zeitung. Seine Ansprüche beliefen sich dadurch auf etwa 3,5Millionen Euro. Hinzu kämen vertraglich zugesicherte Pensionsansprüchevon 560.000 Euro im Jahr.
Der Manager verlange nun die Weitergeltung seinesVorstandsvertrages bis zum regulären Vertragsablauf im September 2013und die Aufrechterhaltung seiner Pensionsansprüche von jährlich 560.000Euro, so das Blatt unter Berufung auf dasLandgericht München.
Funke war im Oktober 2008 nach harscher Kritik an seinemKrisenmanagement zurückgetreten. Der ehemalige Dax-Konzern hattezweimal binnen weniger Tage mit milliardenschweren Finanzhilfen vor demAus gerettet werden müssen. Mittlerweile stützen der Bund und einBankenkonsortium das Münchner Institut mit über 102 Milliarden Euro.
Auch andere Ex-Vorstände der Hypo Real Estate sollen eine ähnliche Klage eingereicht haben.
Dem Bericht zufolge bestätigte das LandgerichtMünchen den Eingang einer so genannten Feststellungsklage Funkes, mitder er die Weitergeltung seines Vorstandsvertrages durchsetzen will."Herr Funke will feststellen lassen, dass sein Anstellungsverhältnisnicht aufgelöst ist und die Ruhegehaltszusage nicht widerrufen wird",erläuterte ein Gerichtssprecher demnach den Inhalt der Klage. (Az: 5HKO 2683/9).
Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass Funke die HRE auf eineGehaltsnachzahlung von insgesamt 150.000 Euro für Dezember und Januarverklagt hat. Ein Gerichtssprecher hatte damals schon die zweite Klagezur Weitergeltung des Anstellungsverhältnisses bestätigt, ohne dassallerdings Zahlen zum Streitwert genannt worden waren.
In Großbritannien spitzen sich die Emotionen gegen den EX-RBS-Chef, Fred Goodwin, zu. Freunde raten ihm, das Land zu verlassen. Viele Briten sind wütend auf Goodwin. Obwohl die Royal Bank of Scotland 2008 so viel Verlust schrieb wie noch nie zuvor ein Unternehmen auf der Insel (24 Milliarden Pfund), bezieht der frühere Chef eine üppige Pension: Jedes Jahr bekommt Sir Fred Goodwin 650'000 Pfund ausbezahlt. Und zwar so lange, bis er sein versprochenes Pensionsguthaben von 16 Millionen Pfund aufgebraucht hat.
Den Deal handelte Goodwin im Herbst 2008 zu seinem frühzeitigen Abgang aus der Bank aus. Weil ein Beauftragter von Premier Gordon Brown ihn gutgeheissen haben soll, steht auch die Regierung in der Kritik.
Goodwin ziehe ernsthaft in Betracht, vor der wütenden Bevölkerung zu fliehen, so die «Times». Ein wichtiger Grund für Goodwins Sorgen seien seine Kinder John und Honor. «Sie haben es ziemlich schwer gehabt in letzter Zeit», zitiert das Blatt einen nahen Freund. Bereits 2008 habe Goodwin die Kinder vorübergehend aus der Schule genommen – aus Angst, es könnte ihnen etwas zustossen. Vor seinem Haus in Edinburgh demonstrieren seit Tagen wütende und enttäuschte Schotten.