Während des Aktiencrashs von 1987 wurde Alan Greenspan zum Liebling der Wallstreet, des Pantheon des Kapitalismus. Bis dahin zurück reicht auch die Ursache der Krise, die wir heute als weltweite Kreditkrise erleben.
Damals erkannte Greenspan, dass man Krisen bekämpfen kann, indem man sich dafür stark macht, die Steuern für die Reichen zu reduzieren und dem Neoliberalismus alle Freiheiten gibt, die er braucht, um die Vermögensdisparität in der Ökonomie zu erhöhen.
Greenspans Politik war immer darauf ausgerichtet, den Wohlstand der Reichen zu bewahren. Wachstum durch Umverteilung sowie Ausbeutung der Mittelschicht sind die Hauptmerkmale seiner Zentralbankpolitik.
Unter Greenspan wurde ein System der Gier und des Egoismus etabliert, welches die Starken immer stärker und die Schwachen immer schwächer werden ließ.
Der Meister der Liquiditätsflutwellen steuerte Wallstreet von einer Blase in die nächste, ohne die Probleme, die er damit anhäuften, auch nur annähernd unter die Lupe zu nehmen. In den 1990er Jahren erzeugte er eine Spekulationswelle, die ihn zu guter Letzt selbst glauben ließ, dass es eine Neue Ökonomie gäbe, deren Grenze der Himmel wäre.
Zwar begann Greenspan Ende 1999 Maßnahmen gegen die Inflation zu ergreifen, doch die Aktien stiegen bis ins Frühjahr 2000 immer weiter. Er hatte während seiner Amtszeit die größte Technologieblase erzeugt, welche die Welt je gesehen hatte. Die USA, die weniger als fünf Prozent der Weltbevölkerung stellt, war für etwa 25 Prozent des Weltbruttosozialproduktes verantwortlich.
Der Herrscher der Weltfinanzen musste nur husten, und die Welt bekam einen Grippeanfall. Doch dies sollte sich in den nächsten Jahren ändern. Greenspan hatte früh erkannt, dass man überschuldete Ökonomien nicht entschulden kann, sondern dass man ihnen nur mit noch mehr Schulden über die Runden helfen kann. Also musste der amerikanische Housing-Bubble (Eigenheim-Blase erfunden werden, um die durch den Nasdaq-Crash entstandenen Verluste zu kompensieren.
Abb. 1: Wie man Geld möglichst schnell verbilligt; Bei Annäherung des Zinses anNull wird das System immer instabiler, wobei die graue Oszillatorkurve sichimmer weiter aufschaukelt; Quelle www.bankingcockpit.com
Das Wachstum einer Ökonomie, deren Gewinne schneller wachsen als deren Produktivitätsgewinne, hat keine andere Zukunft vor sich, als in einem Crash zu enden. Greenspan hätte erkennen müssen, dass seine Schuldenwirtschaft der eigentliche Auslöser für die Immobilien-Blase war, die sich von 2003 bis 2006 flächendeckend über die USA ausbreitete. Ein Boom in Aktien oder auch Immobilien kann indes nur dann nachhaltig sein, wenn er nicht durch eine relative Verringerung der Löhne erkauft wird.