Lieber Leser,
in der jüngsten Vergangenheit beschäftigen sich auch die Leitmedien zunehmend mit der Analyse des Sentiments an den Terminbörsen für Euro-Positionierungen. Der Grund liegt klar auf der Hand. Große Spekulanten haben Nettoshort-Positionen aufgebaut. Im Grunde genommen befinden sich die Positionen der Spekulanten seit 2008 so gut wie immer Nettoshort. Ein Abbau von Nettoshort-Positionen bis zum fast kompletten Ausgleich (Nulllinie) führte in der Regel kurze Zeit später zum erneuten Aufbau von Shorts. Auch aktuell ist die Nettoshort-Position wieder stark abgebaut worden. Die Nettoshort-Position beträgt 19.662 Kontrakte und ist damit seit 2014 die niedrigste Nettoshort-Position, die bisher gehalten wurde.
Ausbruch gestaltet sich etwas schwierig
Die Frage ist, ob man diese seit drei Jahren rekordmäßig niedrige Short-Position als Kontra-Indikation betrachten sollte oder als bullisches Signal? Längerfristig betrachtet dürfte es mehr als Kontraindikation angesehen werden, also eher bärisch für den Euro. Jedoch können sich die Positionierungen über einen mittelfristigen Zeitraum hinweg durchaus fluktuativ um den Nullpunkt verhalten. Das könnte die Erholung im Euro weiter unterstützen. Aber ein neuer Euro-Trend dürfte sich, zumindest sofern die Netto-Positionierungen nicht massiv in den Nettolong-Bereich ausbrechen, kaum etablieren.