Lieber Leser,
in den letzten Handelstagen ging es signifikant abwärts mit der Aktie von ArcelorMittal. Offenbar bekommen auf dem momentanen Kursniveau die Anleger zunehmend Höhenangst, nachdem die Notierungen in den zwölf Monaten zwischen Mitte Februar 2016 und 2017 von unter 2,0 auf zeitweise über 8,50 Euro emporgeschnellt waren.
Branchenprimus prognostiziert weitere Verbesserung der Stahlkonjunktur
Auf die Sprünge geholfen haben den Dividendenpapieren die deutlich gestiegenen Stahlpreise. Geschuldet war diese Entwicklung in erster Linie dem Umstand, dass die chinesische Regierung die Stilllegung zahlreicher Schmelzöfen anordnete, um der Smog-Problematik Herr zu werden. Überdies geht das Management des weltgrößten Stahlproduzenten von einer weiteren Verbesserung der Stahlnachfrage in Europa aus, so dass die Zeiten der erdrückenden Überversorgung bis auf weiteres vorbei sein dürften.
Globale Konsolidierung bei Stahlkochern dennoch unvermeidlich
Dennoch erachtet ArcelorMittal eine globale Konsolidierung der Stahlbranche für unvermeidbar. Denn da Stahl sicher nicht zur Mangelware wird, ist das weitere Aufwärtspotenzial der Preise überschaubar. Eventuell kommt es sogar zu einer neuerlichen Verbilligung, die eine Produktion für viele Anbieter unrentabel macht. Als Branchenprimus werden die Luxemburger bei einer kommenden Übernahmewelle unzweifelhaft mehr als nur ein Wörtchen mitzusprechen haben.
Sofern die weltweite Konjunktur und mit ihr die Aktienmärkte aber nicht unter die Räder geraten, ist die mit einem 2017er-KGV von knapp 12 moderat bewertete Aktie sicherlich nicht uninteressant. Die Frage ist allerdings, ob es klug ist, beim jetzigen Kurs bereits einzusteigen, oder ob man noch auf Rücksetzer hoffen sollte.