Liebe Leser,
höhere Zinsen in den USA, eine verbesserte Schadenquote und ein stringentes Kostenmanagement haben Aegon wieder in die Wachstumsspur gebracht. Nach einem weiteren Ergebnisrückgang im 3. Quartal markierte das 4. Quartal 2016 mit einem Anstieg des Gewinns vor Sonderfaktoren um 24% eine deutliche Trendwende. Für das abgelaufene Jahr kalkuliert Aegon mit einem Gewinn vor Sonderfaktoren von 1,5 Mrd €, was erheblich über dem Nettogewinn von 586 Mio € liegt. Die Sonderfaktoren sind für den externen Bilanzleser teilweise schwer zu greifen.
Das verbesserte Zinsumfeld dürfte sich weiterhin positiv bemerkbar machen
Aegon hat hier nicht nur die Wertentwicklung von Finanzinstrumenten erfasst, sondern auch Garantien und Änderungen bei den versicherungsmathematischen Annahmen (Sterberaten etc.). Da Letztere weder als einmalig noch als betriebsfremd anzusehen sind, halten wir den Gewinn vor Sonderfaktoren für die Beurteilung der Ertragskraft zu positiv. Er bietet aber einen guten Trendindikator für den Cashflow. Ungeachtet der Unwägbarkeiten bezüglich der Sonderfaktoren sehen wir derzeit gute Chancen für eine Steigerung des Nettogewinns.
Das verbesserte Zinsumfeld dürfte sich weiterhin positiv bemerkbar machen. Zudem wurde das bis 2018 laufende Kostensenkungsprogramm von 200 auf 350 Mio € aufgestockt. Wachstumsimpulse erhofft sich Aegon auch von der jüngsten Akquisition der Internet-Plattform cofunds. Die Shareholder-Value-Politik will das Management mit einem geplanten Kapitalrückfluss von 2,1 Mrd € bis 2018 aufrecht erhalten. Dies entspricht nahezu einem Fünftel der aktuellen Marktkapitalisierung.