Liebe Leser,
die zweitgrößte deutsche Bank hat ein schwieriges Jahr hinter sich. So musste der Konzern jüngst im Zuge der Geschäftsberichtsveröffentlichung Rückgänge des Gewinns sowie des operativen Ergebnisses hinnehmen. Deshalb ist es auch kaum verwunderlich, dass das Geldinstitut bereits im September des letzten Jahres eine radikale Umstrukturierung ankündigte.
Commerzbank 4.0
Das Projekt mit dem Namen Commerzbank 4.0 soll die Bank fit für die Zukunft und profitabel aufstellen. Das Ziel ist klar: Die Commerzbank will die wettbewerbsfähigste Bank in Deutschland werden. Die forcierte Verbesserung der Effizienz soll mit einer Ausweitung des Digitalangebots aber auch mit massiven Stellenkürzungen einhergehen.
Wertpapier-Abwicklung soll ausgelagert werden
Die Neustrukturierung scheint nun immer konkretere Züge anzunehmen. Dies geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insiderquellen hervor. So wolle sich die Commerzbank vom Geschäftsbereich der Wertpapier-Abwicklung trennen, und hat hierzu mit der britischen Großbank HSBC offenbar bereits einen möglichen Interessenten gefunden. 200 Arbeitsplätze bei der Commerzbank seien betroffen. Beide Unternehmen wollten sich bisher noch nicht zu den Plänen äußern.
HSBC-Tochter gilt als Nummer 1 in Deutschland
Das britische Geldinstitut HSBC, beziehungsweise dessen auf Wertpapier-Dienstleistungen spezialisierte Tochter HSBC Transaction Services GmbH, gilt mit 61 Millionen Transaktionen pro Jahr in jenem Geschäftsbereich als Nummer eins in Deutschland, und steht somit noch vor der Deutschen Wertpapier-Service-Bank (DWP), die zwar insgesamt mehr Depots betreut, jedoch über weniger handelnde Kunden verfügt.
Aktien-Abwicklungen stehen zur Disposition
Seit einiger Zeit werden Gerüchte gestreut, dass die deutschen Banken ihre Aktien-Abwicklungen bei der DWP-Bank bündeln wollen. Bisher habe es jedoch keine konkreten Neuigkeiten hierzu gegeben.
Zielke auf Kurs
Der erst im vorigen Mai angetretene Commerzbank-Boss Martin Zielke scheint nun also Nägel mit Köpfen zu machen. Der ehemalige Leiter des Privatkundengeschäfts will vor allem jenes Segment nachhaltig verstärken. So sollen bis zum Jahr 2020 bis zu 2 Millionen Neukunden hinzugewonnen werden.